„Lehrjahre sind keine Herrenjahre“ So gut wie jeder kennt diesen Ausspruch, hat ihn selbst benutzt oder von anderen gehört. Doch ist das wirklich so und wie ist das eigentlich, wenn man mitten in einer Zeit anfängt, wo nichts ist wie normal?
Ich selbst habe nun die Hälfte meiner Lehrzeit hinter mir, die Zwischenprüfung ist geschrieben und wenn man betrachtet wie schnell die Zeit zu vergehen scheint, geht es langsam aufs Ende der drei Jahre zu.
Was kann ich bis jetzt sagen? Tja eins steht fest: Normal war es wohl nicht. Die Hälfte der Zeit war die Bibliothek nur begrenzt geöffnet und ich war öfter in einem Online-Klassenraum als in meiner Berufsschule vor Ort.
Azubi bei der Arbeit (Bild: Stadtbibliothek Rostock) |
Ich kann nun alle nur erdenklichen Medien einarbeiten, bearbeite Benutzerwünsche (zumindest versuche ich es, wie alle meine Kollegen, immer so gut wie möglich), weiß, wie eine Inventur gemacht wird (s. Bild), konnte mich kreativ in der Öffentlichkeitsarbeit auslassen oder habe die Stadtteilbibliotheken besucht und das Arbeiten dort kennengelernt.
Natürlich habe ich auch viele
theoretische Hintergründe zu unserer Arbeit in der Berufsschule erlernen dürfen. Auch wenn
das Lernen dort wohl nicht zu meinen absoluten Lieblingsaktivitäten zählt.
Tatsächlich ist aber etwas passiert, von dem ich wohl nie erwartet hätte, dass es
einmal so weit kommt. Denn dank meiner Mitschüler und Zimmerpartner im
Internat, bin ich mittlerweile sogar motiviert, das Beste aus mir heraus zu
holen und gute Noten zu schreiben. Und ganz nebenbei hat das Leben im Internat
sogar die eigenen Kochkünste gefördert. Trotzdem muss ich jedoch sagen, dass
ich lieber praktisch in der Bibliothek arbeite als in der Berufsschule zu sein und das
obwohl ich in meiner Berufsschulzeit deutlich länger schlafen kann.
Denn was viele nicht wissen: Die
Bücher in der Bibliothek warten bereits am frühen Morgen darauf, wieder ordnungsgemäß ins Regal eingestellt zu werden.
Ja, ich würde sogar so weit gehen, dass ich meine praktische Arbeit während der Theorie wirklich vermisse. Natürlich spielen auch die Kollegen dabei eine große Rolle und wenn ich ehrlich bin, sind wohl einige mittlerweile bessere Freunde als Kollegen.
Ziehe ich ein Resümee zu meiner bisherigen Ausbildung, steht eines fest: Während der Corona-Pandemie (welche nun leider meine gesamte bisherige Ausbildung bestimmt hat) habe ich nie das Gefühl gehabt, etwas zu missen. Die Ausbilder und auch jeder Verantwortliche haben versucht, das Beste aus dieser Zeit herauszuholen. Sie bringen mir die Inhalte mit so viel Normalität wie möglich bei und bereiten mich auf ein Arbeiten im Normalzustand vor.
Tatsächlich scheint so langsam wieder etwas Normalität einzukehren, so waren erste Praktika außer Haus möglich und die nächsten werden auch noch folgen.
Müsste ich mich entscheiden, welche Aufgabe mir am meisten Spaß macht, wäre wohl der Dienst an der Ausleihtheke mein Favorit. Dort kommt man immer gut ins Gespräch mit den Lesern, kann Lesetipps austauschen, freut sich, wenn man helfen konnte und zwischendurch rutscht einem dann immer mal ein Buch in die Hände, welches begeistern kann und gleich auf das eigene Leserkonto wandert.
Aber auch das Praktikum in der Öffentlichkeitsarbeit hat viel Spaß bereitet. Da konnte man bei der Gestaltung von Plakaten, dem Verfassen von Blogbeiträgen oder dem Dekorieren des Schaufensters einmal seiner kreativen Ader freien Lauf lassen und vom Lernen für die Schule und der alltäglichen Arbeit abschalten.
Im Allgemeinen kann ich nur positiv auf die erste Hälfte der Ausbildung zurückschauen und wer weiß, was nun in der zweiten Hälfte noch kommen mag und was es dann alles zu berichten gibt...
PS: Die Bibliothek sucht jedes Jahr (und auch jetzt gerade) einen
neuen Auszubildenden. Also wenn du mit Büchern und anderen Medien, in einem
super Team arbeiten willst, schau doch mal vorbei:
Die Bewerbungsfrist läuft noch bis zum 22.03.2022.
C.S.
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