"Tschick"-Autor Wolfgang Herrndorf als Maler

Bekannt wurde der 1965 in Hamburg geborene Autor mit seinen preisgekrönten Bestsellern „Tschick“ und "Sand". Wenig bekannt ist, dass Wolfgang Herrndorf ein umfassendes malerisches Werk vor seiner Beschäftigung mit der Literatur schuf. Nach dem Abitur studierte Herrndorf zunächst Kunst in Nürnberg, einer Stadt, deren Aura alter Meister wie Dürer oder Vermeer eine Anziehungskraft auf ihn ausübte. Neben Zeichnungen waren es vor allem Ölgemälde, in denen er seiner zumeist aus der Renaissance stammenden Vorbilder nacheiferte.
Später lenkte er seine Arbeitsweise motivisch in eine neue Richtung. Er wandte sich der Satire zu und begann mit scharfsinnigem und spöttischem Blick der Gesellschaft einen Spiegel vorzuhalten. Bei der Zeitschrift „Titanic“ konnte er seine Leidenschaft als Illustrator erfolgreich ausleben.  Zu den Bildern gesellten sich immer häufiger Texte – der Beginn seiner schriftstellerischen Tätigkeit.
Schließlich stellte Herrndorf fest, dass es ihm leichter fiel, sich in Worten als in Bildern auszudrücken.

Im Angesicht seiner tödlichen Erkrankung (der Autor nahm sich 2013 das Leben) verteufelte er am Ende sein bildnerisches Werk und vernichtete einen Teil seiner Arbeiten. Glücklicherweise sind aber mehrere hunderte Werke erhalten geblieben.
In einer gerade erschienenen Publikation wird ein Querschnitt des bildnerischen Schaffens von Wolfgang Herrndorf gezeigt. Wie auch seine Texte, geben die Bilder Zeugnis von seiner einzigartigen Beobachtungs- und Darstellungsgabe. So verarbeitete er Themen der Zeitgeschichte sowie des Alltäglichen, aber auch die Auseinandersetzung mit bekannten Kunstwerken.

Entdecken Sie also die unbekannte Seite dieses "Außenseiters und Perfektionisten".

Bild: Verlag Kettler

Mehr über "malende Dichter" können Sie auch in folgender Publikation erfahren: "Und ich mischte die Farben und vergaß die Welt ..." von Donald Friedman.

AH
                                                                                                                       

Bullet Journal

Kochrezepte, Einkaufslisten, Arzttermine, Dienstpläne, Verabredungen, Notizen, Aufgaben... Für fast alle Dinge kann man heute eine App auf seinem Mobiltelefon benutzen. Das Problem ist manchmal die Frage, wo habe ich es abgelegt. Nach der Erledigung wird die Notiz ganz schnell in den Papierkorb verschoben und weg ist sie. In der letzten Woche kam dann das Buch "Mein Bullet Diary" von Nathalie Güllü auf meinem Schreibtisch an und es hat mich sofort in seinen Bann gezogen. Die Autorin beschreibt darin, wie sie mit einem selbst gestalteten Kalender ihren kompletten Alltag organisiert. Schluss mit Zettelchen und Apps. Es ist alles auf die individuellen Ansprüche ausgelegt, es sieht sehr schön aus und es ist auch Jahre später interessant darin zu lesen. Das Konzept wurde schon vor zwanzig Jahren von einem New Yorker Designer entwickelt. Die Basis bildet immer ein Notizbuch ohne Kalender. Es werden punktkarierte Bücher empfohlen. Man kann der eigenen Kreativität seinen Lauf lassen. Verschiedene Schriftarten finden sie auch in den zahlreichen Titeln zu Handlettering in der Stadtbibliothek. Viel Spaß beim Ausprobieren!




H K


"Liebe zukünftige Lieblingsfrau"


Bild: Kein & Aber
Michalis Pantelouris (43) ist Journalist und Autor. Nach 10 Jahren Ehe mit 2 gemeinsamen Kindern wurde er völlig unerwartet von seiner Frau verlassen. Er war am Boden zerstört und geriet in eine Lebenskrise, die ihm zusätzlich zum gebrochenen Herzen  auch noch eine Schreibblockade bescherte. Es ging einfach nichts mehr!
Der Chefredakteur seiner Zeitschrift (SZ-Magazin) wollte ihm helfen und überredete ihn, über seine Situation eine Kolumne zu schreiben. Michalis Pantelouris war klar: wenn eine Kolumne, dann schonungslos ehrlich. Er fand eine Form, die er auch privat nutzt, um mit Menschen etwas zu „besprechen“ – er schreibt ihnen Briefe, die er nie abschickt.
Seine Kolumne „Liebe zukünftige Lieblingsfrau“ besteht also aus sehr persönlichen Briefen an seine in der Zukunft erhoffte Liebe. Diese Briefe schlugen ein, wie eine Bombe. Er bekam tausende Zuschriften von Frauen, darunter auch Heiratsanträge.
Bild: Kein & Aber
Die Kolumne gibt es jetzt nicht mehr, dafür zum Trost das Buch mit allen Briefen zum Nachlesen.

Wenn Sie den Autor etwas näher kennenlernen möchten, können Sie sich ein tolles Interview mit Bettina Rust auf Radio1 anhören.


Wer wissen möchte, wie es Michalis Pantelouris heute geht und ob er seine Lieblingsfrau schon gefunden hat, der kann ihn am 3. Mai um 19.30 Uhr in der Stadtbibliothek Rostock live erleben.
Der Eintritt kostet 7/erm 5 €. Vorbestellungen sind unter 0381/3812840 möglich. 


Weitere Kolumnen von Michalis Pantelouris finden Sie auf der Homepage von Emotion.




Sie können das Buch in der Stadtbibliothek entleihen, das Hörbuch ist bereits bestellt.
Sachbücher zum Thema Partnerschaft und Liebe finden Sie in der Stadtbibliothek unter der Systematik F 146.
 BB

Und, was machst du so?

Und was machst du so?

Man nehme die Zutaten:

1 Tl. bestimmter Ort
1 Prise bestimmter Grund
Uhrzeit (5h, bei max. Umluft 35°C, Ober/ Unterhitze 30°C)
Menschen, nach Belieben

Anschließend wirft man alles in einen Topf und rührt einmal kräftig um und erfreut sich eines mannigfaltigen Ergebnisses, wie bspw. Familientreffen, Geburtstagen, Semsterabschlusspartys, WG-Einweihungspartys oder Taufpartys etc.
Natürlich sind dort immer – ja, wirklich immer - neue Gesichter dabei. Prinzipiell meistens eine gute Sache. Aber natürlich muss man sich immer – ja, wirklich immer - darauf einstellen, den gleichen langweiligen Fragenkatalog über sich ergehen lassen zu müssen.
Aha, wer bist du denn? Was machst du denn beruflich so? Zu wem gehörst du denn? Und, wie findest du es  hier so? und last but not least
Was machst du so? (umgangssprachlich in den Nachrichten-Chats auch gerne mal „Wmds?“ abgekürzt).

Fairerweise muss man zugeben, dass man selbst auch nicht immer mit genügend Konversations-Kreativitäts-Skills ausgestattet ist. Dennoch begegnen einem in Bezug auf die letzte Frage Wmds? weniger häufig überraschende Antworten. Oder hat Ihnen schon mal jemand erzählt, er sei leidenschaftlicher Splashdiver, professioneller Kirschkernweitspucker, Organisator von regionalen Schneckenwettrennen, Meister im Bürostuhlrennen, Extrembügler oder bekennender Sumpfschnorchler?
Die meisten lesen, malen, gärtnern, musizieren, reisen, machen Sport, sammeln etwas oder basteln an Fahrzeugen oder Computern.

Imkern
Bild: Pixabay


Natürlich ist nichts gegen die bewährten Hobbys einzuwenden – sie haben sich nicht umsonst bewährt. Dennoch kann man seine Augen und Ohren offen halten für die vllt. nicht ganz so alltäglichen Hobbys, ohne gleich auf einen steilen Berg mit einem Bügelbrett und Bügeleisen klettern zu müssen (s. Extrembügeln).

Handlettering
Bild: Pixaby


Wenn ich es geschafft habe, dass Sie jetzt an Ihre eigenen Hobbys denken (oder heute noch denken werden) - dann habe ich mein erstes Ziel erreicht 😊. Mein zweites Ziel habe ich erreicht, wenn Sie daran denken etwas Neues auszuprobieren.

Schnapsbrennen
Bild: Pixabay

Bei uns finden Sie beispielsweise zu den Themen Handlettering, Spinnen, Biohacking, Imkern, Schnapsbrennen oder Peoplefotografie etwas. Probieren Sie doch mal etwas Neues aus! Wenn auf der nächsten Feier jemand daher kommt und ein obligatorisches Wmds? in ihre Richtung raunt, dann seien Sie der Grund für folgendes Gesicht:


                                                                                                                     MG