"166 Tage im All"

Vergangene Woche haben wir uns an die erste Mondlandung  vor 50 Jahren erinnert. Im Fernsehen, Internet und in der Presse gab es Rückblicke auf dieses historische Ereignis. Und auch in unserem Blog wurde dieser Moment in einem Beitrag gewürdigt.

Mit dem Post in dieser Woche möchte ich gerne bei der Weltraumthematik bleiben.

War vor 50 Jahren die Weltraumforschung noch Bestandteil des Klassenkampfes zwischen Kapitalismus und Sozialismus, ist davon heute nichts mehr zu merken. Im Gegenteil, Astronauten aus Russland, den USA und Deutschland begeben sich gemeinsam auf Raumfahrtmission. Die letzte startete Anfang Juni 2018 und endete kurz vor Weihnachten desselben Jahres. In den lauen Nächten des letzten Sommers unterhielten wir uns am Gartenzaun mit den Nachbarn über die Mission der Astronauten. Wir sprachen von unserem deutschen Astronauten Alexander Gerst, der ein zweites Mal im All weilte und richteten öfters unseren Blick zum Nachthimmel, um die ISS auf ihrer Umlaufbahn für einen Moment zu erspähen. Es war ein bisschen wie auf Sternschnuppen warten; magische Augenblicke, diesen klitzekleinen Lichtpunkt für einen Bruchteil von Sekunden zu erblicken.

In unserem Bibliothekskatalog  suchte ich nach den Namen Alexander Gerst und fand den Bildband „166 Tage im All“ herausgegeben von Alexander Gerst und Lars Abromeit.


Quelle: Thalia
Möchte ich entleihen.

Nur ganz wenige Menschen können sich auf das Abenteuer Weltall begeben. Mit diesem wundervollen Bildband nehmen uns die Autoren  in den Alltag der Astronauten mit und geben Einblick in die Arbeitsweise der Raumstation ISS. Die atemberaubenden Bilder von der Erde aus dem Weltall heraus ziehen den Betrachter in den Bann. Man ist gefesselt und verzaubert von den Gedanken und Schilderungen, die Alexander Gerst aufschreibt. Man spürt, da spricht ein kluger, intelligenter, umsichtiger, verantwortungsvoller und sehr sympathischer Mensch zu seinen Mitmenschen. Inzwischen ist eine Biografie über unseren „Astro-Alex“, wie er liebevoll genannt wird, erschienen. Selbstverständlich ist dieses Buch auch in Ihrer Stadtbibliothek erhältlich.

Quelle: Thalia
Möchte ich entleihen.

A.K.

50 Jahre Mondlandung

Bild: Pixabay
Vor 50 Jahren, am 16. Juli 1969 startete die Apollo-11-Mission Richtung Mond. Fünf Tage später, am 21. Juli, betrat Neil Armstrong als erster Mensch den Mond und schrieb mit dem Satz "Das ist ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein großer Sprung für die Menschheit." Geschichte. Etwa 600 Millionen Zuschauer verfolgten dieses Ereignis damals live am TV.1
Es folgten weitere bemannte Apollo-Flüge der USA sowie unbemannte Missionen anderer Nationen. Gerade gestern, am 22.Juli, startete die Chandrayaan-2, eine Mondsonde der indischen Raumfahrtbehörde ISRO, erfolgreich ihren Flug. Ihr Ziel ist die bisher unerforschte Südpolregion des Mondes, wo man Wassereisvorkommen vermutet.2, 3

Aber nicht nur der Mond ist für die Raumfahrt ein reizvolles Ziel. Raumsonden wurden zu verschiedensten Orten geschickt. Am bekanntesten sind wohl die 1977 gestarteten Voyager-Sonden, die sowohl Jupiter und Saturn als auch Uranus und Neptun erreichten und sich mittlerweile beide außerhalb unseres Sonnensystems befinden.4

Die größte Faszination geht aber wohl von unserem roten Nachbarn aus. Der Mars, beim genauen Hinsehen mit bloßem Auge am Nachthimmel zu erkennen, ist bereits Ziel verschiedener Missionen geworden. Bisher waren diese jedoch alle unbemannt.
Romane und Filme lassen aber schon lange davon träumen, dass wir auch den Mars eines Tages betreten werden. Wann es endlich soweit sein wird, ist noch nicht  genau abzusehen. Planungen und Vorbereitungen, sowohl für Mars- als auch neue Mondmissionen, laufen jedoch bereits und schon 2024 sollen die nächsten Menschen unseren nächtlichen Begleiter wieder betreten.5

Schauen Sie doch mal, was Sie bei uns zum Thema finden:
Science-Fiction-Romane zum Mond und Mars, Sachmedien zur RaumfahrtScience-Fiction-Filme wie, z.B.

"Aufbruch zum Mond"(2018)
Bild: Thalia
"Der Marsianer"(2015)
Bild: Thalia
LH



Über die Kunst des Reisens

Vor unserer Mobilität sind nur noch wenige Orte der Welt sicher. Vollgestopfte Autobahnen, Parkplätze, Flughäfen, Häfen. Alles ist auf Landkarten und in Reiseführern festgehalten und bevor wir aufbrechen, wissen wir schon, was uns erwartet. Eine gewaltige Industrie arbeitet mit Hochdruck daran, dass die Reisenden vor Überraschungen und dem Gefühl der Befremdung verschont bleiben.
Bleibt der Sinn des Reisens also oft auf der Strecke?

Bild: Piper Verlag
Der Weltensammler und Schriftsteller Ilija Trojanow hat in der Reihe „Gebrauchsanweisung für(s) …“ vom Piper-Verlag ein Buch über das Reisen geschrieben: 
„Wahres Reisen setzt ein gewisses Maß an Selbstüberwindung voraus. […] Denn es bedeutet, dass wir der Fremde zugestehen, uns zu berühren. Uns durchzuschütteln. Das ist Reisen im Sinne der uralten Kulturtechnik des Pilgerns, auf der Suche nach Erkenntnis und Erhöhung.“

Trojanow rät dazu, alleine zu reisen, dies ohne viel Gepäck zu tun und langsam. Er hat inzwischen aufgehört, Bilder von seinen Reisen zu machen – er erzählt dafür Geschichten.

Ilija Trojanow selbst ist ein Vielreisender. Seine erste große Reise als 6jähriger hat nicht freiwillig stattgefunden. Seine Familie floh aus Bulgarien über Jugoslawien und Italien nach Deutschland. Schon 1 Jahr später zogen sie nach Nairobi. Zur Schule ging er dort und in Deutschland. Nach dem Abitur lebte er kurz in Paris, dann Studium in Deutschland. Lange Reisen durch Afrika. Weitere Wohnorte waren Mumbai und Kapstadt. Heute lebt er in Wien. Er erhielt für seine Arbeiten zahlreiche Auszeichnungen. Seine Bücher wurden in 31 Sprachen übersetzt.
Copypright: Thomas Dorn
Begeben wir uns mit Ilija Trojanow auf eine Entdeckungsreise über das Reisen voller Überraschungen, Entdeckergeist und Neugier. Wir können uns den Luxus leisten, über unser Reiseverhalten nachzudenken – 90 Prozent der Weltbevölkerung haben dazu nicht die Möglichkeit.

Am Mittwoch, dem 18. September 2019 um 19.30 Uhr können Sie den kosmopolitschen Autor in der Stadtbibliothek Rostock in der Kröpeliner Straße 82 erleben.

Zur Homepage des Autors.
Titel des Autors in der Stadtbibliothek Rostock.
Mehr aus der Reihe "Gebrauchsanweisung fürs ..." in der Stadtbibliothek Rostock.
BB

Inspiration

Foto: Zentralbibliothek
Sie kennen das sicher. Manchmal kommt man in die Bibliothek um ausgelesene Bücher abzugeben und möchte auch gern etwas ausleihen, allein es fehlt an Ideen.
Jeder Bestseller auf der Liste ist gelesen, jede Empfehlung von Freunden auch. Im Neuerwerbungsregal stehen nur Titel, die Sie nicht ansprechen und die Auskunftsbibliothekarin hatte gerade mit einem anderen Leser zu tun.

Und nun?

Wenn das so ist, dann schauen Sie doch mal auf die Buchtipps anderer Leser in der Bibliothek.
Hier wird empfohlen, was selbst mit Begeisterung gelesen wurde und einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat. So verschieden wie die Geschmäcker ist die Auswahl an Titeln und es sind nicht immer brandaktuelle Bücher, die empfohlen werden. Dabei ist auch der ein oder andere Klassiker.


Freuen würden wir uns, wenn Sie sich aktiv beteiligen und selbst Ihre Leseerfahrungen mit anderen teilen. Greifen Sie doch bei Ihrem nächsten Besuch zu Stift und Papier und lassen andere wissen, welches Buch Ihnen besonders gefallen hat.
                                                                                                                                                       R.K.

Mr. Blubb lehrt Verantwortung


Lara stand vor ihrem neuen Aquarium und betrachtete mit großen Augen die kleine Welt, die nun in ihrem Zimmer stand. Das Leben im Wasser hatte sie schon eine ganze Weile fasziniert und nun endlich war es so weit.
Zu ihrem achten Geburtstag raste sie in die Küche und begrüßte stürmisch ihre Familie. Die Sonne schien und es versprach, ein großartiger Tag zu werden. Ihr Papa nutzte die Gelegenheit und brachte etwas Geheimnisvolles in ihr Zimmer, das unter einem Tuch verborgen war. Neugierig tappste sie hinter ihm her. Sie sah, wie er den verhüllten Gegenstand an eine lichtbeschienene Stelle auf ihren Schreibtisch stellte und wie ein Zauberkünstler das Tuch abzog. Langsam näherte sie sich und erblickte einen hübschen Goldfisch.
Mr. Blubb (Bild: Flickr
Noch immer stand sie mit großen Augen vor der kleinen Unterwasserwelt und bemerkte gar nicht das Grinsen ihres Papas aus dem sowohl Freude als auch Erleichterung sprachen, das richtige Geschenk gewählt zu haben.
„Und wie wirst du ihn nennen?“ „Darf ich vorstellen: Mr. Blubb.“ Ein tiefer Bass ließ die Wasseroberfläche erzittern, sodass der Goldfisch, erschreckt von diesen Schallwellen, in seinem Korallenhäuschen Schutz suchte. „Na toll, du hast Mr. Blubbs kleine Welt erschüttert mit deinem Lachen“, flüsterte Lara vorwurfsvoll. Noch immer stand sie vor dem flink schwimmenden Goldfisch und merkte nicht, wie ihr Papa das Zimmer verließ  - stolz auf die Ehrfurcht vor der Natur seiner Tochter.

Greta Thunberg (Bild: wikimedia)
Ehrfurcht vor der Umwelt und Angst vor ihrer Zerstörung sollte bei jungen Generationen früh gepflanzt und gehegt werden, um die Ernteerträge auf neue Rekordzahlen zu bringen, die sich aus der Anzahl bürokratischer und biologischer Früchte ergeben. Je mehr funktionierende Maßnahmen gegen die Klimakrise entstehen, desto mehr kann die Natur durchatmen. GretaThunberg hebt dies in ihrem emotionalen Diskurs zu den Themen Umweltschutz bzw.  Klimaschutz hervor, was vor dem Hintergrund ihres Asperger-Syndroms paradox erscheint. Und doch bewegt die 16-Jährige Schwedin mit ihren klaren Reden nicht nur jüngere Altersgruppen wie Lara, Jugendliche und Studenten, sondern auch Erwachsene und trifft ohne das Einbringen von Faktenargumenten, mit denen Klimaforscher immer wieder versuchten, diese brisante Thematik an die Öffentlichkeit zu bringen, den richtigen Ton in der Klimadebatte, die scheinbar ohne detailliertes Fachwissen besser funktioniert.
Greta sensibilisiert die Menschen für den Klimaschutz. Sie gab mit ihrem Sitzstreik vor dem Schwedischen Parlament besonders Schülerinnen und Schülern den Mut, sich nicht vom Klimaschutz, einem Begriff, der wegen seiner globalen Bedeutung mit einem Gefühl der Ohnmacht assoziiert wird, einschüchtern zu lassen. Sie sollen stattdessen wie die Ameisen zusammenarbeiten, um gemeinsame Lösungen zu finden.
Ein kleines Unterwasserbeben induziert Wellenbewegung. Aus kleinen Wellen kann ein Tsunami entstehen. Das versucht Greta zu vermitteln und tatsächlich kam es zu weltweiten Massendemonstrationen, organisiert von verschiedenen Schüler-und Studierendengruppen. Sie schaffte es mit deren Unterstützung, das Thema in der Politik wiederzubeleben und vitalisierter wirken zu lassen wie schon lange nicht mehr. Für eine 16-Jährige erzielte sie mit der nun schon seit August 2018 anhaltenden besonderen Aufmerksamkeit  für das Klima einen Erfolg, der selbst Sisyphos imponiert hätte. Greta lieferte somit die Vorarbeit für einen detailliert ausgearbeiteten Maßnahmenkatalog, der jedoch einer Jugendlichen allein nicht  abverlangt werden kann (vgl. taz).

Weiterführende Literatur:


Für die Jüngeren:


SB