„Leben, schreiben, atmen“


"Schreiben ist wie mit der Vergangenheit zu telefonieren und sie in die Gegenwart zu holen.“  
Doris Dörrie



Cover: Diogenes Verlag
Doris Dörrie, vor allem bekannt als Filmregisseurin, ermutigt mit diesem Buch den Leser, selbst seine Gedanken, Gefühle und Erinnerungen aufzuschreiben. Ziel soll nicht ein Buch sein, das irgendwann auf dem Ladentisch einer Buchhandlung liegt oder im Bibliotheksregal steht, vielmehr ist es eine Art, sein eigenes Leben bewusster zu spüren oder sich an längst vergessene Erlebnisse zu erinnern.

Doris Dörrie schreibt selbst ihre Beobachtungen aus ihrem eigen Leben auf. „Schreibend erinnere ich mich an mich selbst“ ist ihre Erkenntnis, die sie dem Leser weitergeben möchte. Es sind ganz alltägliche Dinge, über die man schreiben kann.

Sie schreibt über das leckere Essen ihrer Mutter und am Ende gibt sie den Tipp, selbst über Lieblingsgerichte aus Kindertagen zu schreiben. Beim Lesen ihrer Erinnerungen, merke ich, wie ich selbst in meine Vergangenheit abtauche und die einfachen, aber köstlichen Speisen meiner Oma wieder ganz gegenwärtig werden.

In kleinen Abschnitten folgen weitere Vorschläge, worüber man schreiben könnte, wie zum Beispiel über ein Kleidungsstück, das man liebte oder auch nicht anziehen mochte, über etwas, was man verloren hat. In diesem Moment erinnere ich mich selbst, an meinen verlorenen Ring vor vielen Jahren, den ich dann sehr viel später wiedergefunden habe und unbeschreiblich glücklich darüber war. Oder man schreibt über die beste Freundin / den besten Freund. Was hat man an ihr / an ihm bewundert? Gerüche, Ängste, Eltern, Großeltern, Erlebnisse, eine Reise, eine besondere Unternehmung u.ä.

Während des Lesen dieses Buches werden zahlreiche Momente meines eigenen Lebens sehr intensiv. Wenn schon das Lesen diese Wirkung zeigt, wie wird es dann sein, wenn ich selbst zur Schreiberin werde? Ich werde es bestimmt umsetzen.

Sie empfiehlt 10 Minuten ohne Unterbrechung drauf los zu schreiben, ohne Rücksicht auf Fehler und Ausdrucksweise. Man solle einfach anfangen, und wenn dann der Anfang gemacht ist, man den Gedanken schreibend ihren Lauf lässt, kommt der ganze Prozess so richtig in Schwung. Auch die Gegenwart mit schriftlichen Notizen festzuhalten wäre in der aktuellen Krisensituation eine Option. Das Jahr 2020 werden wir alle nicht mehr vergessen. Was erlebt und fühlt man, welche Ängste, Unsicherheiten auf der einen Seite und welche Hoffnungen, Wünsche stehen auf der anderen Seite? Das aufzuschreiben ist eine gute Übung, viele Erinnerungen zu vergegenwärtigen und festzuhalten.
AK

Frühlingsgefühle

Bild: Pixabay
Nun wird es endlich wärmer, die Sonne scheint und die Gemüter blühen auf. Die allbekannten Frühlingsgefühle beseelen uns und lassen uns voller Tatendrang und Unternehmungslust sein. 
Leider gestalten sich die Unternehmungen momentan etwas schwierig, also habe ich meine Frühlingsgefühle vollkommen an meiner Wohnung ausgelassen. Der Frühjahrsputz wurde noch nie so akribisch durchgeführt wie dieses Jahr. Alles blitzt und strahlt mich in der Wohnung an. Sogar meine Möbel habe ich umgestellt, nur um diese nach 2 oder 3 Stunden wieder an ihre alten Plätze zu verbannen, da mir das neue Feng Shui doch nicht zusagte. Langsam gehen mir die Aufgaben im Haushalt aus und ich bin der festen Überzeugung, dass die Nachbarn langsam von dem ewigen Rumpeln und Poltern aus meiner Wohnung genervt sind. Da fängt man doch ernsthaft an zu überlegen, was man mit seiner Zeit anfangen soll und sucht sich neue Hobbys. In den vergangenen Wochen habe ich mich am Nähen versucht, was nicht wirklich von Erfolg gekrönt war. Nur noch die Nähmaschine und ein Haufen Stoff in der Ecke erinnert mich
Cover: Gräfe und Unzer
an meine kläglichen Versuche, ein verborgenes Talent in mir zu entdecken. 
Daraufhin habe ich mich aus der Motivation heraus mehr Sport in mein Leben zu bringen, zu einem Fehlkauf hinreißen lassen. Ich bin nun stolze Besitzerin von Rollschuhen und habe bemerkt, dass es doch gefährlich sein könnte und nicht so einfach ist wie es in dem Film „Roller Girl“ dargestellt wurde. Da ich mich nicht ernsthaft verletzen wollte, habe ich mein neues Hobby erst mal auf Eis gelegt. Also habe ich mich damit begnügt, es mir auf dem Balkon gemütlich zu machen und die Sonne zu genießen. Normalerweise würde ich um diese Zeit darüber nachdenken, wohin es mich dieses Jahr in den Urlaub verschlägt. Bestimmt ist dieses Thema für viele ein wunder Punkt, da nun so manche Urlaubspläne durchkreuzt wurden. Natürlich kann man sich auch Zuhause einen schönen Urlaub machen und einfach die Seele baumeln lassen, aber auch die eigenen 4 Wände können bedrückend sein. Zum Glück gibt es viele Möglichkeiten etwas Neues von der Welt zu sehen oder Abenteuer zu erleben. Mit unserer Vorstellungkraft können wir dem Alltag entfliehen und Bücher unterstützen uns dabei. So kommt es, dass wir mit Alice das Wunderland erforschen oder wir doch glatt nach Mordor einmarschieren und eine spannende Schlacht miterleben.
Cover: Goldmann
Durch das Buch „Die Sonnenschwester“ konnte ich wunderbar in die Natur Afrikas eintauchen. Lucinda Riley hat mit diesem Buch nicht nur eine wunderbare Geschichte geschaffen und gibt uns durch die sechste Schwester viel zum Nachdenken mit, sondern beschreibt die Umgebungen so wunderbar, dass man denkt man wäre selbst dort. 
Bild: Hörbuch Hamburg
Wer sich nicht für ein Buch begeistern kann, kann sich auch mit Dokumentationen oder Bildbänden in die großartigsten Länder hineinversetzen lassen. Durch die Serie „Unsere Erde“ habe ich schon spannende Ausflüge in die Antarktis oder die geheimnisvolle Welt der Meere gemacht. 
Vielleicht hatten Sie aber auch einfach mehr Erfolg mit den neu entdeckten Hobbys und nutzen die Zeit mehr für diese. Ich für meinen Teil werde mich nun nach Paris begeben mithilfe des Hörbuchs „Sophias Hoffnung“ von Corina Bomann. Ich wünsche Ihnen trotz allem, was momentan geschieht, einen wunderschönen Frühling und sonnenerfüllte Tage. 
L.R.

Neben der Spur

In diesen Zeiten sind wir es wohl alle. Die einen mehr, die anderen weniger. Großer Dank gilt  denjenigen, die in diesen Wochen und Monaten wirklich Außergewöhnliches leisten und leisten werden.

Bei meinen "abstandsorientierten" Spaziergängen habe ich genügend Platz, zumindest meinen Gedanken freien Lauf zu lassen. So ganz nebenbei bemerke ich da auch, wie deutlich rücksichtsvoller sich nun die Fahrradfahrer verhalten. Um es gleich vorweg zu nehmen: Ich mag Menschen, die sich körperlich an frischer Luft bewegen und dabei kräftig in die Pedalen treten. Nur meine Sympathie schlägt augenblicklich in tiefe Abneigung um, wenn ich auf dem Fußweg durch einen, die Schallmauer durchbrechenden, Radfahrer gezwungen werde, um mein Körperheil zu fürchten.

Es wäre zu wünschen, dass n.C19 (nach Covid 19) der Umgang mit- und untereinander auch ein achtsamerer bleiben würde. Wir haben dafür ja jetzt viel Zeit zum Üben.

Wenn das Leben dann wieder in vollen Zügen (an dieser Stelle gerne wörtlich genommen) genossen werden darf, der Bewegungsdrang nach einem größeren Radius kaum zu bremsen sein wird, dann brechen Sie doch lieber jetzt schon ungebremst zu unseren Online-Angeboten zum Thema Radwandern oder Radtouren durch. Stellen Sie in häuslicher Atmosphäre die Lieblingsroute zusammen und legen Sie diese Strecke in einem Maßstab ihrer Wahl wahlweise mit Toilettenpapier oder Nudeln aus. Kinder helfen da besonders gern. Ein Spaß also für die ganze Familie...    J.S.