22.02.2022 - Ein Schnapszahl-Datum

Nachdem ich heute einen Blick in den Kalender geworfen habe, musste ich überrascht feststellen, dass das heutige Datum ziemlich besonders ist. Direkt sechs Mal kommt die Zahl zwei darin vor. Deswegen kann ich bedenkenlos sagen, dass der 22.02.2022 ein Schnapszahl-Datum ist.

Aber lustigerweise ist heute nicht das erste Schnapszahl-Datum für diesen Monat, sondern schon das Zweite. (Da ist direkt die nächste Zwei.)
Bereits am 02.02.2022 lagen einige Zweien parat. So ist es natürlich auch verständlich, dass die Standesämter an diesen beiden Tagen ziemlich überlaufen sind. Aber was machen denn die Leute, die nicht heiraten?
Da ich jetzt bereits schon so viel über die Zahl Zwei gesprochen habe, könnten wir auch einfach bei ihr bleiben. Wussten Sie, dass die Zahl Zwei zudem die kleinste und einzige gerade Primzahl ist?

Nun, wo wir alle entschieden haben, dass die Zwei etwas Besonderes ist, bin ich der Meinung, dass wir ihr auch im literarischen Bereich eine gewisse Aufmerksamkeit schenken sollten. Wie wäre es zum Beispiel mit Büchern, die die Zahl Zwei im Titel versteckt haben? Nach einer kurzen Recherche sind bereits einige Titel dabei, bei denen bestimmt jeder etwas Interessantes findet. Und ganz nach dem Spruch: „Das verflixte siebte Jahr“, gibt es jetzt sieben Buchtipps. Sie sehen schon, wir haben heute viele Zahlen für Sie parat.


Die zweite Frau von Günter Kunert (2019)
Zum Inhalt:

Bild: Die zweite Frau (Wallstein)

Bild: Wallstein
In einer Truhe fand Günter Kunert unlängst ein Manuskript, das er vor fast fünfundvierzig Jahren geschrieben hat - einen Roman, so frech, brisant und »politisch unmöglich«, dass Kunert, der damals noch in der DDR lebte, ihn gar nicht erst einem Verlag vorlegte. »Absolut undruckbar«, wusste er und vergrub das Manuskript so tief in seinem Archiv, dass er selbst es vollkommen vergaß und erst jetzt durch Zufall wiederfand.
Kunert ist berühmt für seine skeptischen Gedichte, die vor ökologischen Katastrophen und Fehlentwicklungen warnen, für seine Miniaturen und kurzen Prosatexte, Notate, Hörspiele, Filme; als Romanautor kennt man ihn eher nicht. Und hier ist nun ein Roman, funkelnd und frisch, geschrieben zur Hälfte des Lebens. (Verlagstext)



Zweimal im Leben von Clare Empson (2019)
Zum Inhalt:
 
Bild: Zweimal im Leben (Blanvalet)
Bild: Blanvalet 
James Witherspoon lebt in Atlanta und ist mit zwei Frauen verheiratet. Chaurisse ist seine offizielle Tochter, Dana ist das zweite, geheime Kind, von dem niemand wissen darf. Beide Mädchen sind gleich alt, wohnen nicht weit voneinander entfernt und leben doch ganz unterschiedliche Leben. Dana muss immer aufpassen, dass sie Chaurisse nicht über den Weg läuft und auch niemandem verrät, wer ihr Vater ist. Als die beiden Mädchen vierzehn sind, laufen sie sich scheinbar zufällig über den Weg. Dana weiß Bescheid, aber für Chaurisse und ihre Familie ist dieses Leben vollkommen fremd. Es ist nichts mehr wie vorher.



Zwei Fremde Leben von Frank Goldammer (2020)
Zum Inhalt:

Bild: Zwei Fremde Leben (dtv)
 Bild: dtv
Ricarda Raspe und ihr Verlobter freuen sich auf ihr erstes Kind. Doch dann geht bei der Geburt in der Dresdner Klinik etwas schief − und es heißt, Ricardas Baby sei tot. Laut Vorschrift darf sie es nicht einmal mehr sehen. DDR-Alltag im Jahr 1973. Aber Ricarda glaubt nicht an den Tod ihres Kindes. Sie glaubt vielmehr an eine staatlich angeordnete Kindesentführung. Auch der Polizist Thomas Rust, der zufällig Zeuge des dramatischen Vorfalls wurde, hegt diesen Verdacht und stellt Recherchen an, die ihn in höchste Gefahr bringen. Erst 17 Jahre später laufen die Fäden zusammen, als die junge Claudia Behling jene Frau sucht, die sie nach ihrer Geburt weggegeben haben soll – ihre Mutter. (Verlagstext)


Zweite Heimat von Madeleine Puljic (2020)
Bild: Zweite Heimat (Droemer Knaur)
Bild: Droemer Knaur
Zum Inhalt:

Als die CELESTE mit den ersten Kolonisten zum Mars aufbricht, beschließt das außerirdische Volk der E’Kturi, dass eine Beobachtung der Menschheit aus der Ferne nicht länger genügt. Um die von Menschen ausgehende Gefahr einzuschätzen, senden die Außerirdischen ebenfalls ein Schiff aus, das noch vor den Kolonisten den Mars erreicht. Lajunen, der Kapitän der CELESTE, erhält den Auftrag, für eine positive Beurteilung der E’Kturi zu sorgen – mit allen Mitteln. (Verlagstext)

 

Das zweitbeste Leben von Tayari Jones (2020)

Zum Inhalt:

Bild: Das zweitbeste Leben (Arche)
Bild: Arche
James Witherspoon ist Chauffeur, lebt in Atlanta und ist mit zwei Frauen verheiratet. Chaurisse ist seine offizielle Tochter, Dana ist das zweite, geheime Kind, von dem niemand wissen darf. Beide Mädchen sind gleich alt, wohnen nicht weit voneinander entfernt und leben doch ganz unterschiedliche Leben. Denn während Chaurisse in einer heilen Familie aufwächst, muss Dana um jede Anerkennung kämpfen. Als sie vierzehn sind, laufen sich Dana und Chaurisse scheinbar zufällig über den Weg – wobei nur Dana weiß, dass sie Schwestern sind. Schließlich kommt es zu einem schicksalhaften Zusammentreffen beider Familien, das für die eine Seite den völligen Zusammenbruch bedeutet und für die andere eine Möglichkeit zum Aufbruch. (Verlagstext)


The nothing man : zwei Geschichten, ein Mörder, keine Gnade von Howard Ryan (2021)

Zum Inhalt:

Bild: The nothing man (Rowohlt)
Bild: Rowohlt
Ein Thriller nicht nur für True Crime-Fans: Der neue beklemmende und extrem spannende Roman der irischen Bestsellerautorin: Ein Opfer jagt den Serienkiller: Wer hat die Macht, den anderen zu zerstören?
«Ich war das Mädchen, das den Nothing Man überlebte. Jetzt bin ich die Frau, die ihn fassen wird.»
So beginnt das True-Crime-Memoir «The Nothing Man», das Eve Black über die verzweifelte Suche nach dem Mann geschrieben hat, der vor nahezu zwanzig Jahren ihre gesamte Familie tötete. Dem Mann, der nie Spuren hinterließ.
(Verlagstext)


Die zweite Schwester von Chan Ho-Kei (2021)

Zum Inhalt:
Bild: Die zweite Schwester (Atrium)
Bild: Atrium
Siu-Man, ein Hongkonger Schulmädchen, begeht Selbstmord, indem sie sich aus einem Fenster im zwanzigsten Stockwerk stürzt. Aufgezogen wurde sie von Nga-Yee, ihrer älteren Schwester. Diese ist der festen Überzeugung, dass es irgendein falsches Spiel gegeben haben muss. Siu-Man wurde einige Zeit vor ihrem Tod Opfer eines sexuellen Übergriff s in der U-Bahn und in der Folge auf einer Online-Klatschplattform von einer anonymen Person verleumdet. Nga-Yee setzt alles daran, herauszufinden, wer es war – und wer die Schuld an Siu-Mans Tod trägt. Sie nimmt Kontakt zu einem Hacker auf, der nur als N bekannt ist. Doch der exzentrische Mann nimmt noch lange nicht jeden Auftrag an. Kann Nga-Yee ihn ausreichend für ihren Fall interessieren – und kann sie es sich leisten, wenn er Ja sagt? (Verlagstext)

J.A.

Putze-Dein-Bücherregal-Tag

Bild: Stadtbibliothek Rostock
Es gibt ja eine Menge kurioser Feiertage und bei der Vorbereitung zu meinem neuen Post bin ich über den PUTZE-DEIN-BÜCHERREGAL-TAG gestolpert. Er findet am 20. Februar statt. Bei uns in der Stadtbibliothek wird dieser Tag allerdings viel öfter zelebriert. Mit  Eimer, Lappen und Handschuhen bewaffnet schwärmen unsere Mitarbeiter*innen aus und putzen regelmäßig die Regale in der Bibliothek. Wenn ich das sehe, denke ich oft, dass ich das auch mal
wieder tun sollte... Wie ist das bei Ihnen? Wischen Sie mal kurz über den eBook-Reader und alles ist schnell erledigt oder haben Sie gut gefüllte Regale? Vielleicht kann daraus ein neues Projekt werden, ein Regal bauen oder mal ein bisschen umräumen, da hätten wir zahlreiche Anregungen in Form von Büchern und Zeitschriften in unserem Bestand. Vielleicht fangen sie jetzt mit einem Frühjahrsputz im Bücherregal an. Der Tag ist doch ganz offiziell ;). Ganz bestimmt wird das Regal sauber und es wird die eine oder andere Überraschung hervorbringen. Ein Buch, das schon lange mal wieder gelesen werden sollte oder ein ungelesenes Geschenk, was einfach abgelegt wurde...Vielleicht gibt es eine neue Ordnung: alphabetisch, gelesen/ungelesen, Themen, Titel, Farbe. Der PUTZE-DEIN-BÜCHERREGAL-TAG  ist der perfekte Anlass zum ausmisten, abstauben und neu sortieren. Viel Spaß!
H.K.

Nature Writing

Auf der Suche nach Zufluchtsorten, nach Antworten auf brennende Fragen der Zeit oder einfach nach Stille bietet uns die Natur - ob reisend, forschend oder beobachtend - einen Ort, an dem man all dies finden kann.
Eigentlich wollte ich hier nur das neue Buch "Abendflüge" von Helen MacDonald vorstellen, bin darüber aber auf das Genre des "
Nature Writing" gestoßen und hole deshalb größer aus:
Charakteristisch für dieses Genre ist der beschreibende und empfindende Mensch als Subjekt und nicht die rein wissenschaftliche objektive Abhandlung. Verschiedene Disziplinen aus Wissenschaft, Philosophie und Literatur vermischen sich in poetischen Naturreflexionen. Schon im 18. Jahrhundert entwickelte sich das Genre durch bekannte Autoren wie Henry David Thoreau und Susan Fenimoore Cooper, aber auch Jean-Jacques Rousseau, Charles Darwin und Alexander von Humboldt gehören zu den Pionieren. Aktuell im deutschsprachigen Bereich zählen z.B. die Bücher von Peter Wohlleben und Judith Schalansky dazu. Seit 2017 wird sogar der "Deutsche Preis für Nature Writing" vom Verlag Matthes & Seitz Berlin und dem Bundesamt für Naturschutz (BfN) verliehen. Bisherige PreisträgerInnen:

2021 Mara-Daria Cojocaru und Bernd Marcel Gonner
2020 Ulrike Draesner und Esther Kinsky
2019 Daniela Danz und Martina Maria Kieninger
2018 Christian Lehnert und Sabine Scho
2017 Marion Poschmann

Bild: Hanser Verlag

Doch kommen wir noch einmal kurz zu Helen MacDonald zurück, die nach "H wie Habicht" und "Falke" in ihrem neuen Buch "Abendflüge" in rund 40 Essays lange Spaziergänge durch Landschaften sowie ihre Beobachtungen der Natur und Tierwelt schildert und uns dabei an ihren Gedanken über den Sinn des Lebens, Erfahrungen und Erinnerungen teilhaben lässt.
In einer Lesung erzählte sie, dass es für sie "als die ganze Welt erstarrte wegen Covid19 ... befreiend und beglückend [war] darüber nachzudenken, dass die Natur schon viele Krisen überwunden hat."


Und hier noch ein paar weitere Anregungen aus Ihrer Stadtbibliothek:

Bild: DuMont Verlag
- Walden, H. D.: Ein Stadtmensch im Wald
- Martin, Nastassja: An das Wilde glauben
- Macfarlane, Robert: Im Unterland
- Schumacher, Katrin: Füchse
- Lewis-Stempel, John: Im Wald
- Svensson, Patrik: Das Evangelium der Aale
- Lunde, Maja: Die letzten ihrer Art
- Kronauer, Brigitte: Das Schöne, Schäbige, Schwankende
- Franzen, Jonathan: Das Ende vom Ende der Welt


BB

Bärenstark

Wäre ich in Hogwarts zur Schule gegangen, dann wäre mein Patronus ein Bär.
Nicht nur, dass ich mich optisch ein wenig mit Meister Petz vergleichen kann, auch charakterlich finden sich einige Übereinstimmungen:
Bären schlafen ab und an mal etwas länger, wirken gemütlich und gemächlich, zuweilen etwas tapsig.
Sobald es drauf ankommt, können sie jedoch überraschend agil und geschwind sein.
Schon der Apfelkundler Isaac Newton wusste: Kraft ist gleich Masse mal Beschleunigung.
Man sollte es sich also nie mit einem Bären verscherzen.

Andererseits kann man in ihnen auch wertvolle Freunde finden, zumindest in Kinderbüchern…
Neben dem berühmten kleinen Eisbären oder dem verrückt-chaotischem Trio um Dr. Brumm gibt es für die Kleinsten in der Kinderbibliothek noch zahlreiche weitere Bilderbücher, die sich um den pelzigen Gesellen drehen.
 
Zu meinen Favoriten zählen:
 
Bild: cbj

Dann kam Bär – Eine farbenfrohe, groß bebilderte Abenteuerreise eines Bären auf einem Fluss. Nach und nach trifft er andere Tiere, die sich der wilden Fahrt anschließen.

Bild: Midas

Ein Bär namens Mur – Alle Bären wollen Winterschlaf halten. Außer Mur, der ist einfach noch nicht müde. Eine Geschichte übers Anderssein im Collagenstil.



Zwei für mich, einer für dich – Bär und Wiesel diskutieren darüber, wie sie drei Pilze zum Essen aufteilen sollen. Eine humorvolle Herangehensweise an die Frage, was gerecht ist oder nicht.


Bild: Oetinger

Ohne dich, das geht doch nicht! – Wieviel gemeinsame Zeit und Nähe verträgt eine Freundschaft? Während der tollpatschige Bär ständig beim Eichhörnchen sein möchte, will dieses einfach nur mal seine Ruhe haben. Ob es alleine glücklicher ist? Die Geschichte ist nicht nur herrlich gereimt, sondern funktioniert für ältere Leser auch sinnbildlich für Beziehungen!




Hotel Schlafgut – Alle Tiere tummeln sich zum Winterschlaf in der Höhle des Bären. Der findet keine Ruhe und beschließt ins Hotel zu ziehen. Es lohnt sich die witzigen Zeichnungen ganz genau anzuschauen, denn mehrere Details weisen auf das Ende hin.


Albert und der Baum – Bär Albert hat einen Lieblingsbaum, doch der fängt eines Tages an zu weinen! Zusammen mit anderen Tieren versucht er seinen Freund aufzumuntern. Die Auflösung des Ganzen habe aber auch ich nicht kommen sehen. Liebevoll erzählt!


Viel Spaß beim Blättern und (Vor)lesen!

SeSa