Auf die Plätze,...

 ...fertig und los.


Bild: Canva


Dieser Tage macht sich die nächste Kollegin bereit, sich in Ihren wohlverdienten Vorruhestand zu verabschieden. Sie steht quasi schon in den Startlöchern und es umgibt sie genau die entspannte Haltung, die man sich als Berufsanfänger nur wünschen kann. 

35 Berufsjahre sind wie im Fluge vergangen und in dieser Zeit hat sich nicht nur die Stadtbibliothek Rostock mehrmals verändert, auch die beruflichen Herausforderungen haben sich bei unserer Kollegin immer mal wieder neu verschoben und die Karriereleiter wurde ein ums andere Mal empor geklettert. Während dieser Zeit gab es neben vielen Höhen, eben auch die ein oder andere, sprichwörtliche Tiefe. (Ansonsten wäre so ein Berufsleben ja auch ein wenig langweilig, wenn es nur geradlinig verlaufen würde.)

Aber was nun kommt, kann eigentlich nur gut werden. Nämlich das zu tun, worauf man Lust hat: 

Lesen, Neues ausprobieren, Lesen, neue Urlaubsziele entdecken, die Onleihe rauf und runter nutzen, ein bisschen gärtnern, Lesen, die Natur genießen, ach und nicht zu vergessen: Lesen. 

Und zu diesen Aussichten gibt es ja Gott sei Dank ein reichhaltiges Angebot bei uns in der Stadtbibliothek Rostock. Seien es die neuesten Krimis, die leckersten Kochrezepte, die schönsten Reiseziele, die besten Techniktipps für Senioren, die buntesten Gärten, die spannendsten Serien, die lustigsten Spiele oder vielleicht das ein oder andere Buch gegen Langeweile...

Liebe Kollegin, die letzten Jahre sind wie im Fluge vergangen und das werden die nächsten Jahre garantiert auch. Genieße jede Minute davon und lass es dir so richtig gut gehen. Vergiss uns vor allem nicht!


Bild: Eigene Darstellung (Canva)


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(nur noch 10.850 Tage...;) )

"BEICHTE - Ein Lebensbericht"

 

BildOKAPI-Verlag
(Möchte ich entleihen)

Vor gut drei Jahren, im November 2018, widmete ich meinen Blogbeitrag schon einmal Werner Lindemann (1926 - 1993).

Den Anstoß dazu gab mir der Kartenverkauf für das Rammsteinkonzert am 16. Juni 2019 im Ostseestadion. Frontsänger und Textdichter der Gruppe Rammstein Till Lindemann ist sein Sohn.

Die Werner-Lindemann-Grundschule in Rostock ist Namensträger dieses Poeten, der unzählige schöne Gedichte schrieb. Als die Schule noch „Grundschule an der Elisabethwiese“ hieß,  war Werner Lindemann dort sehr oft zu Gast für Lesungen. Nur wenige Prosawerke schrieb er, wie die Erzählung „Mike Oldfield im Schaukelstuhl“. Der kleine Erzählband über seinen Sohn in Jugendjahren erschien 1988 im Buchverlag Der Morgen Berlin.  

Mehr als ein Vierteljahrhundert nach dem Tod Werner Lindemanns entdeckte Gitta Lindemann im Nachlass ihres Mannes Aufzeichnungen mit der Überschrift „Beichte“. Darin schrieb der Autor kurz vor seinem Tod autobiografische Erlebnisse zwischen Kriegsende 1945 und 1950 in einer Geschichte des sehr jungen Will auf.

Es sind die prägenden Jahre der letzten Kriegstage und der ersten Monate im Frieden. 

Will ist anfangs noch begeisterter Kämpfer für das deutsche Vaterland. Er wollte kein Verräter sein. Als Hitlerdeutschland zusammenbrach und eine neue Zeit beginnen sollte, fühlte sich Will getäuscht, verloren und orientierungslos. Im Rückblick auf die Zeiten des Neuanfangs werden immer wieder Erinnerungen an die Kindheit, Jugend und Schrecken des Krieges eingefügt. Man spürt die seelische Zerrissenheit des jungen Mannes. Der Wiederaufbau in der sowjetischen Besatzungszone und die Gründung der DDR ist eine prägende Zeit für die Hauptfigur wie auch für den Autor, der die literarische Figur schuf. Die neue Zeit bot kostenlose Bildung für alle an. Und das war die glückliche Fügung für den suchenden jungen Mann nach einer sinnvollen und erfüllenden neuen Aufgabe. Es ist die Entwicklung eines glühenden Hitlerjungen zu einem Gedichteschreiber. 

Das Buch enthält noch eine besondere Ergänzung. Der Herausgeber Prof. Dr. Carsten Gansel, Literaturwissenschaftler, führte ein ausführliches Interview mit Gitta Lindemann, der Witwe  des Autors.

Vielen Rostockern ist Frau Lindemann noch als Rundfunkjournalistin bekannt. Von 1992 - 2002 war sie Kulturchefin bei Radio MV.

Aus dem Interview des Herausgebers Carsten Gansel
mit Gitta Lindemann

Carsten Gansel: Werner Lindemann hat viel, was heißt viel, es ist das Hauptwerk, für Kinder geschrieben. Wie erklären Sie sich das?

Gitta Lindemann: Ich glaube, weil Kinder so dankbar und unverstellt sind. Das war für ihn ungeheuer wichtig. Er hat wahnsinnig viele Lesungen gemacht und stand immer vor der Klasse und hat seine Gedichte auswendig gesprochen, also er hat nicht abgelesen, sondern erzählt und mit den Kindern geredet, und er sagte, "wenn man dann in die Augenguckt und sieht, dass sich da irgendwas bewegt in den kleinen Hirnen, das ist großartig". Kinder sind brutal ehrlich, und wenn man sie begeistern kann und zwar mit Gedichten, dann ist das schon eine Leistung. Er hat sie in sein Leben gelassen.

A.K.

Die Bestseller-Autorin Lucinda Riley ist tot

Sind wir nicht mit Maia auf ihrer Suche nach der Vergangenheit nach Rio de Janeiro gereist? Haben wir nicht mit Ally gemeinsam gelacht und geweint? Durften wir nicht Star dabei beobachten, wie sie sich aus den Schatten wagte? Sind wir nicht CeCe nach Down Under und Tiggy nach Spanien gefolgt? Hat uns Elektra nicht einen Blick hinter ihre Fassade gewährt? Und haben wir nicht schließlich mit großer Neugier auf die Geschichte der verschwundenen Schwester gewartet?

Bild: Goldmann Verlag 

(Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH)


Manche Autoren verstehen es meisterhaft, Figuren zu zeichnen, die uns berühren.

Lucinda Riley hat es immer wieder geschafft uns in den Bann ziehen und mit in ihre Geschichten zu reißen. Neben der Reihe der sieben Schwestern verfasste sie unter anderem „Das Schmetterlingszimmer“, „Das Orchideenhaus“ sowie einige weitere Bücher.

Nun ist die bekannte und beliebte Autorin, laut einer Mitteilung des Pan Macmillan Verlages, am vergangenen Freitag, den 11.06.21, an einer Krebserkrankung verstorben, gegen die sie schon vier Jahre ankämpfte.

Als ich diese Nachricht am Wochenende las, war ich erst einmal überrascht und schockiert.

Gerade in den letzten Wochen habe ich gemerkt, wie viele Menschen Lucinda Riley mit ihren Geschichten, insbesondere mit ihrer Reihe der sieben Schwestern, bewegt.

In dieser schweren Zeit wünsche ihrer Familie und ihren Freunden alles Gute und viel Kraft.

Laut ihrer Familie liebte Lucinda Riley das Leben und war der Überzeugung, dass der Moment alles ist, was wir haben. Und dennoch hinterlässt sie uns ihre Worte und lebt in unseren Herzen weiter, jeden Moment, den wir ihre Geschichten lesen und uns an sie erinnern. 

LW

Ich bin Sophie Scholl

Das "Taschenmesser" der Influencer:
der Selfiestick
Quelle: Pixabay
Instagram? Das ist doch diese App, mit der diese sogenannten „Influencer“ Fotos und Videos hochladen, mit kleinen Texten, Emojis und Hashtags versehen und der Welt somit Einblicke in ihr Privatleben geben.
Ich beim Sonnenbaden auf den Kanaren, ich beim Shoppen in der City, ich emotional beim Sonnenuntergang und das war mein Lowcarb-Abendessen #foodporn #lifestyle #wayneinteressierts

Natürlich gibt es auch kulturelle und informative Instagram-Kanäle, wie z. B. @stadtbibliothekrostock @sieben.tuerme oder @catsdoingthings ;-)
Aber seien wir ehrlich: die meisten Leute folgen nun mal Promis und unbekannten Personen, die gerne welche wären. Menschen, die uns erzählen wollen, was hip und angesagt ist und wie wundervoll ihr Leben verläuft, während bei uns eine Weltreise bedeutet, von der linken zur rechten Sofaseite zu wechseln.

Damit wäre dann auch alles zu Instagram gesagt, was es zu sagen gäbe, hätten der SWR und der BR nicht ein innovatives Projekt gestartet, zu dem mir als ehemaliger Lehramtsstudent für Geschichte nur ein Wort einfällt: „Genial!“.

Vor einem Monat, am 9. Mai, wäre Sophie Scholl 100 Jahre alt geworden.
Zu diesem Anlass könnte man die x-te Biographie herausgeben oder erneut einen Film drehen.
Dokumentationen, Reportagen, Hörspiele … kein Medium, welches nicht schon einmal zur Aufarbeitung der Geschehnisse um Sophie, ihren Bruder Hans und die Widerstandsgruppe der Weißen Rose genutzt wurde.
Stattdessen dachten sich die beiden öffentlichen Rundfunkanstalten: Was wäre, wenn Sophie Scholl Instagram genutzt hätte, um persönlich und intim aus ihrem Leben zu berichten? Ihre Freuden und Sorgen zu teilen und sich für eine bessere Welt einzusetzen?

Ausflug mit Alex und Hans
Quelle: @ichbinsophiescholl

Mit dem Kanal @ichbinsophiescholl wurde aus der Idee Realität.
Seit ein paar Wochen postet Sophie Scholl (gespielt von Luna Wedler) regelmäßig Bilder und Videos aus ihrem Leben. Alles begann mit ihrer Zugfahrt am 04. Mai nach München, um dort Philosophie und Biologie zu studieren. Und in 10 Monaten, am 18. Februar, wird mit der Verhaftung durch die Gestapo alles enden. Der Kanal schildert ihren Lebensweg in Echtzeit. Wir wissen, was passieren wird. Sophie weiß es nicht. Gestern war sie auf Radtour und nahm lächelnd ein Selfie auf.

SWR und BR weisen darauf hin, dass es sich um ein fiktionales Erzählexperiment handelt. Dennoch liefern Dokumente, Zeitzeugenaussagen und vor allem Sophie Scholls persönliche Briefe und Handschriften eine reale Grundlage. Historische Lücken und Unklarheiten werden in Absprache mit Historikern jedoch kreativ überbrückt, um eine zusammenhängende Erzählweise zu ermöglichen.
Durch die Kommentarfunktion tritt Sophie außerdem in einen Dialog mit den Followern. Sie beantwortet Fragen, gibt zusätzliche Informationen, ordnet problematische Aussagen in einen historischen Kontext ein oder antwortet einfach auf mitfühlende und mitfiebernde Reaktionen.

Sophies Schuhputz-Tutorial
Banalisierung einer Widerständlerin oder Teil des Alltagslebens 1942?

Über das Projekt und die Umsetzung kann man diskutieren und das ist ausdrücklich erwünscht.
Meiner Meinung nach eröffnet @ichbinsophiescholl ganz neue Perspektiven, um Geschichte zu vermitteln, zu leben und sich zu erinnern.
Daher habe ich am Ende eine Bitte:

Heidi K. hat 8,1 Mio. Follower.
0,9 Mio. Menschen folgen Sophie.

Lassen Sie es nicht dabei bleiben!

PS: Natürlich finden Sie bei uns in der Stadtbibliothek die klassischen Medien zu Sophie Scholl und dem Widerstand im Nationalsozialismus.

SeSa

Naturgewalten

Wissen Sie, was mich immer ein klein wenig glücklich macht, selbst wenn die Laune gerade im Keller ist?
Gewitter. Ja, Sie haben richtig gelesen, ein richtig schönes, heftiges Gewitter. Der Wind peitscht den Regen, es grollt in der Ferne und ein gleißender Blitz durchzuckt den düsteren Himmel. Dann setze ich mich immer ans Fenster und beobachte fasziniert das Geschehen. Hinsichtlich solcher Naturgewalten erscheinen dann für eine Weile alle Probleme ganz klein.
Vielen Leuten geht es da ganz anders. Sie würden sich am liebsten in den hintersten Winkel ihrer Wohnung zurückziehen, bis das ganze Spektakel vorbei ist.
Aber ob Sie Gewitter nun lieben, hassen oder gar nicht weiter drüber nachdenken, eins müssen Sie zugeben, es ist schon ein erstaunlicher und respekteinflößender Anblick.
Zum Thema Gewitter und Wetterphänomene haben wir natürlich einiges im Bestand, sowohl für Groß als auch Klein.
Vielleicht wollen Sie Ihren Kindern mit diesem schönen Buch die Angst vor Blitz und Donner nehmen:

Bild: Hase und Igel Verlag

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Oder wollen Sie sich selbst ein wenig mit den Urgewalten unser schönen Erde beschäftigen, dann wäre das etwas für Sie:

Bild: Frederik & Thaler Verlag

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Und sollten Sie zu den Furchtlosen gehören, die obendrein gern mit der Kamera unterwegs sind, haben wir auch da etwas im Angebot:

Bild: dpunkt-Verlag

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LH