„Das Universum in deiner Hand“

Mit neun Jahren wollte ich Astronaut werden. Mein Papa hatte mir damals ein  Buch über unser Sonnensystem geschenkt. Es enthielt eine Sternenkarte, die man mit einer 3D-Brille betrachten konnte, damals noch mit blauen und roten Gläsern. Ich liebte das Buch. Vier, fünf Jahre später, als begeisterter Fan der Serie Stargate, sollte es dann Astrophysikerin sein, so wie die weibliche Hauptheldin Samantha Carter.
Nun, gelandet bin ich hier in der Bibliothek, wo ich meiner zweiten Leidenschaft, den Büchern, frönen kann. Und auch in so einem Buch kann sich einem manchmal ein ganzes Universum offenbaren.
Die Faszination für die Sterne und die unendlichen Weiten unseres Weltalls  ist jedoch auch geblieben.
So griff ich neulich zu einem ganz wunderbaren Buch. "Das Universum in deiner Hand"

Bild: Verlag
Christophe Galfard, ein Schüler und Mitarbeiter von Stephen Hawking,  geleitet den Leser in seinem Buch in einer Art Fantasiereise durch das ganze Universum. Von unserem Mond bis an den Rand des Sonnensystems und weit darüber hinaus, eine fantastische Reise!

Pressestimmen:
"Ein tolles Werk, das nicht nur informativ, sondern klar und gut strukturiert ist und dennoch auf nahezu künstlerische Weise eine gewisse philosophische Melancholie in uns weckt. Sehr empfehlenswert!"
Alexander Kriechel, Hamburger Abendblatt, Oktober 2017

"Ein idealer Einstieg für Neulinge, die sich für den Kosmos interessieren, aber keine Formeln mögen."
Bild der Wissenschaft, Dezember 2017

"Galfard erklärt die wichtigsten und verblüffendsten Ideen unserer Zeit."
Kristian Teetz, Hannoversche Allgemeine, Dezember 2017


Mehr Bücher zum faszinierenden Thema der Astronomie haben wir für Groß und Klein bei uns in der Bibliothek!

LH

Herbst

Was hatten wir für einen wunderbaren Sommer und auch der Herbst hat sich im Oktober von seiner besten Seite gezeigt. Aber ganz ehrlich, jetzt freue ich mich ein wenig auf die dunklere Zeit im Jahr. Ich liebe es mit einer Tasse Kakao und in eine Decke gekuschelt in einem Stapel Zeitschriften zu schmökern. Es stehen noch einige Bestseller auf meiner Merkliste, die von mir gelesen werden wollen. Ich freue mich auf ausgiebige Strandspaziergänge. Am liebsten bin ich auf dem Darß oder in Wilhelmshöh. Nach einem heftigen Herbststurm kann man dort mit etwas Glück Bernsteine und andere schöne Strandsteine finden. Gerade wies eine Kollegin darauf hin, in acht Wochen ist Weihnachten. Vielleicht sollte ich mir mal ein paar Gedanken machen, was ich wem schenken möchte. Plätzchen könnte man ja auch mal backen. Ich bin zwar keine Backfee, aber es riecht immer so lecker.  Langeweile werde ich bestimmt nicht haben und wenn doch, ist das auch nicht schlimm...

Herbst (Bild: Privat)

H. K.

Von jedem Tag will ich was haben, was ich nicht vergesse ...

Der das sagte, war Gerhard Gundermann (1955 – 1998) Liedermacher und Baggerfahrer, Genosse und Rebell, Offiziersschüler und Befehlsverweigerer, Spitzel und Bespizelter. Ein Weltverbesserer, der es nicht besser wusste. Ein Zerrissener. Er drängte immer nach vorn und eckte immer an.

Zwanzig Jahre nach seinem Tod beschreibt der gerade in den Kinos gelaufene Film von Andreas Dresen die Widersprüchlichkeit dieses „allseits verehrten Helden aus dem Kohlebergbau von Hoyerswerda“. Mit seinen oft von einem melancholischen Unterton geprägten Liedern über niedergehende Industriereviere, Leben und Sterben, einfache Alltagsgeschichten, Umwelt oder Arbeitslosigkeit wurde Gundermann im Osten Deutschlands populär, während er im Westen weitgehend unbekannt blieb.

"Ich möchte gern so etwas sein, wie eine Tankstelle für Verlierer", sagte Gundermann in einem seiner vielen Programme. "Glücklich wäre ich, wenn die Leute sagen würden, sie brauchen zum Leben Brot, Wasser und Lieder von Gundermann. Lieder als Lebensmittel, das wäre schon mehr, als man verlangen kann. Nun ist Verlierer ja immer so was Negatives, also will man eigentlich nicht Verlierer sein. Wer Verlierer ist, will immer Gewinner sein, wer unten ist, will immer oben sein, wer im Osten ist, will lieber im … Und nun habe ich überlegt, eigentlich ist Verlierer gar nicht so schlecht. Verlierer ist doch, wenn man mehr gibt, als man nimmt, was gibt's für 'ne bessere Definition …"

Noch heute finden Konzerte statt, bei denen ehemalige Weggefährten an die Lieder des früh verstorbenen "singenden Baggerfahrers", erinnern. So u. a. zu Gundermann's 60. Geburtstag - organisiert von Axel Prahl und Andreas Dresen in Berlin.

Das gerade erschienene Buch „Gundermann“ enthält viele bisher unveröffentlichte Texte, Fotos, Briefe, Erinnerungen und Interviews, und es gibt Einblick in die Entstehungs-geschichte des Kinofilms von Andreas Dresen.


                                                                                                                                                                        
                                                                                          
                                                                                    Gundermann: Linda (Quelle: Youtube)


AH

Eltern, Kinder und verpasste Momente

Copyright : Dagmar Morath

Am 24. Oktober kommt die Schriftstellerin Lucy Fricke mit ihrem Roman "Töchter" zu uns in die Stadtbibliothek. Der todkranke Vater, dessen Verhältnis zu seiner Tochter zeitlebens ein sehr schwieriges war, bittet diese, ihn auf seinem letzten Weg in die Schweiz zu begleiten. Unfreiwillig tritt die Tochter gemeinsam mit einer Freundin eine groteske Reise an, auf der allerlei Verschüttetes zutage kommt. Lucy Fricke erzählt mit viel Witz und Dramatik einen Roman über Frauen in der Mitte ihres Lebens, über Abschiede und abwesende Väter. Der Roman landete auf der "Spiegel"-Bestsellerliste.


zum Hören:
Lucy Fricke bei Druckfrisch


Beide Protagonistinnen in Lucy Frickes Roman sind ohne Väter aufgewachsen, hatten Mütter mit einer Vorliebe für (viel) Bier. Die Freundinnen verbindet ein Leben, in dem einiges schief gegangen ist.
Ein Leben ohne Vater kann eine große Leerstelle hinterlassen. "Man ist ständig auf der Suche nach Halt.", sagt die Autorin. Für Lucy Fricke ist dieses Buch ein Anlass, mit den eigenen Eltern ins Gespräch zu kommen, denn "viele verpassen den Moment, mit ihren Eltern aufrichtig zu reden.".

"Ich war in einem Alter angekommen, in dem ich die Dinge immer weniger verstand, mein Leben zu einem Running Gag verkam, eine Sache, die andere Trauma nannten. Dieselben Erlebnisse kehrten wieder und wieder, mit wechselnder Besetzung, in anderer Kulisse. Ich litt unter dem Verlassenwerden, den abgebrochenen, nicht einmal gewagten Beziehungen, unter der Einsamkeit, unter mir selbst, ich fühlte mich lächerlich und glaubte, wenn ich zu dem allerersten Verlust zurückkehrte, wenn ich dieses Fundament der Erinnerung betrat, oder wenigstens Spuren davon fand, könnte ich all das bannen wie einen Fluch" (aus dem Roman "Töchter")

Hoffentlich findet dieser kluge Roman viele Leserinnen und Leser ... und viele Zuhörer am 24.10.2018 um 19.30 Uhr in unserem Lesesaal. Vielleicht kommen wir sogar miteinander ins Gespräch?

In Bestand der  Stadtbibliothek finden Sie unter dem Schlagwort Vaterentbehrung weitere Literatur zum Thema.
BB

Deutscher Buchpreis 2018

Am 8. Oktober 2018 ist es zum 14. Mal soweit. Bevor sich die Türen zur Frankfurter Buchmesse öffnen, wird der Deutsche Buchpreis für den deutschsprachigen Roman des Jahres 2018 vergeben. Nachdem im August die Longlist mit 20 Titeln und im September die Shortlist mit 6 Titel bekannt gegeben wurde, steigt nun die Spannung, welcher Roman das Rennen macht.
Sobald die "Börsenverein des Deutschen Buchhandels Stiftung" diesen bekannt gibt, werde ich das hier ebenfalls tun. Bis dahin können Sie schon mal stöbern, welcher Titel der Longlist oder der Shortlist Sie zum Lesen oder Hören animieren würde.
Erinnern Sie sich noch, wer letztes Jahr den Deutschen Buchpreis ergattern konnte?
Viele schöne Lese- oder Hörstunden wünscht C.G.

Nachtrag 8.10.2018: DIE GEWINNERIN DES DEUTSCHEN BUCHPREISES IST:
INGER-MARIA MAHLKE MIT IHREM ROMAN "ARCHIPEL"!