Zwanzig Jahre nach seinem Tod beschreibt der gerade in den Kinos gelaufene Film von Andreas Dresen die Widersprüchlichkeit dieses „allseits verehrten Helden aus dem Kohlebergbau von Hoyerswerda“. Mit seinen oft von einem melancholischen Unterton geprägten Liedern über niedergehende Industriereviere, Leben und Sterben, einfache Alltagsgeschichten, Umwelt oder Arbeitslosigkeit wurde Gundermann im Osten Deutschlands populär, während er im Westen weitgehend unbekannt blieb.
"Ich möchte gern so etwas sein, wie eine Tankstelle für Verlierer", sagte Gundermann in einem seiner vielen Programme. "Glücklich wäre ich, wenn die Leute sagen würden, sie brauchen zum Leben Brot, Wasser und Lieder von Gundermann. Lieder als Lebensmittel, das wäre schon mehr, als man verlangen kann. Nun ist Verlierer ja immer so was Negatives, also will man eigentlich nicht Verlierer sein. Wer Verlierer ist, will immer Gewinner sein, wer unten ist, will immer oben sein, wer im Osten ist, will lieber im … Und nun habe ich überlegt, eigentlich ist Verlierer gar nicht so schlecht. Verlierer ist doch, wenn man mehr gibt, als man nimmt, was gibt's für 'ne bessere Definition …"
Noch heute finden Konzerte statt, bei denen ehemalige Weggefährten an die Lieder des früh verstorbenen "singenden Baggerfahrers", erinnern. So u. a. zu Gundermann's 60. Geburtstag - organisiert von Axel Prahl und Andreas Dresen in Berlin.
Das gerade erschienene Buch „Gundermann“ enthält viele bisher unveröffentlichte Texte, Fotos, Briefe, Erinnerungen und Interviews, und es gibt Einblick in die Entstehungs-geschichte des Kinofilms von Andreas Dresen.
Ich habe Gundermann in zwei tollen Konzerten in Leipzig gesehen. Die Veranstaltungsorte waren klein, aber Gundermann und seine Band haben alles gegeben und so ca. 2-3 Stunden gespielt. Unvergesslich.
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