Weißes Papier

Oder, besser gesagt, leerer Bildschirm. Ich ordne also meine Gedanken in der Hoffnung, dass sie nicht mehr abschweifen, sondern sich gefälligst auf ein Thema konzentrieren mögen. Mögen sie aber nicht und ich bin unzufrieden.

Wie schnell so etwas doch geht. Und überhaupt – “zufrieden“ sein: Zufriedenheit hat keinen guten Ruf, muss an den Katzentisch und gilt als Stiefschwester des Glücks, bestenfalls also Schulnote 3. Dabei ist es ein wunderbarer Zustand, am Ende eines Tages festzustellen zu können, dass alles eigentlich ganz gut gelaufen ist. Genug jedenfalls, um zufrieden zu sein.

Das heißt aber nicht, allzeit gefällig im Sessel zu fläzen und sich zu attestieren, dass alles in bester Ordnung sei. Zweifelsohne gibt es da eine Menge auf diesem Planeten, mit dem man nur unzufrieden sein kann und natürlich ist es auch erlaubt, sich, ab und an,  über andere zu mokieren oder über sich selbst zu ärgern. 

Quelle: droemer-knauer Verlag


Unserer Gesundheit täte es jedoch unbestritten besser, tadelnde Vorwurfsmentalität und nagende Selbstkritik zu unterlassen und einfach mal zufrieden zu sein. Dazu gehört allerdings auch, schlechter Laune, Misserfolgen und unliebsamen Entscheidungen in seinem Leben eine Daseinsberechtigung zu geben und nicht immer und alles kommentieren zu müssen.





Ich bin zufrieden. Das Papier ist nicht mehr weiß…

A propos - “Weißes Papier“: Eine (von mir sehr geschätzte) Musikgruppe hat im Oktober ihr neues Album herausgegeben.  ELEMENT OF CRIME ist sich mit dieser Platte, meiner Meinung nach, stilistisch hervorragend treu geblieben. Melancholische Poesie, schnoddriger Gesang und gesellige Bläsersätze.

Bei uns zu haben


Danke Männer. Frontmann Sven Regener wagt sogar noch ein kleines „Stadtmarketing“, denn gleich mehrere Songs durchstreifen Berlin. Ob nun mit oder ohne Bezug zur bundesdeutschen Hauptstadt, hörenswert ist “Schafe, Monster und Mäuse“ allemal.   

J.S.

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