Mr. Blubb lehrt Verantwortung


Lara stand vor ihrem neuen Aquarium und betrachtete mit großen Augen die kleine Welt, die nun in ihrem Zimmer stand. Das Leben im Wasser hatte sie schon eine ganze Weile fasziniert und nun endlich war es so weit.
Zu ihrem achten Geburtstag raste sie in die Küche und begrüßte stürmisch ihre Familie. Die Sonne schien und es versprach, ein großartiger Tag zu werden. Ihr Papa nutzte die Gelegenheit und brachte etwas Geheimnisvolles in ihr Zimmer, das unter einem Tuch verborgen war. Neugierig tappste sie hinter ihm her. Sie sah, wie er den verhüllten Gegenstand an eine lichtbeschienene Stelle auf ihren Schreibtisch stellte und wie ein Zauberkünstler das Tuch abzog. Langsam näherte sie sich und erblickte einen hübschen Goldfisch.
Mr. Blubb (Bild: Flickr
Noch immer stand sie mit großen Augen vor der kleinen Unterwasserwelt und bemerkte gar nicht das Grinsen ihres Papas aus dem sowohl Freude als auch Erleichterung sprachen, das richtige Geschenk gewählt zu haben.
„Und wie wirst du ihn nennen?“ „Darf ich vorstellen: Mr. Blubb.“ Ein tiefer Bass ließ die Wasseroberfläche erzittern, sodass der Goldfisch, erschreckt von diesen Schallwellen, in seinem Korallenhäuschen Schutz suchte. „Na toll, du hast Mr. Blubbs kleine Welt erschüttert mit deinem Lachen“, flüsterte Lara vorwurfsvoll. Noch immer stand sie vor dem flink schwimmenden Goldfisch und merkte nicht, wie ihr Papa das Zimmer verließ  - stolz auf die Ehrfurcht vor der Natur seiner Tochter.

Greta Thunberg (Bild: wikimedia)
Ehrfurcht vor der Umwelt und Angst vor ihrer Zerstörung sollte bei jungen Generationen früh gepflanzt und gehegt werden, um die Ernteerträge auf neue Rekordzahlen zu bringen, die sich aus der Anzahl bürokratischer und biologischer Früchte ergeben. Je mehr funktionierende Maßnahmen gegen die Klimakrise entstehen, desto mehr kann die Natur durchatmen. GretaThunberg hebt dies in ihrem emotionalen Diskurs zu den Themen Umweltschutz bzw.  Klimaschutz hervor, was vor dem Hintergrund ihres Asperger-Syndroms paradox erscheint. Und doch bewegt die 16-Jährige Schwedin mit ihren klaren Reden nicht nur jüngere Altersgruppen wie Lara, Jugendliche und Studenten, sondern auch Erwachsene und trifft ohne das Einbringen von Faktenargumenten, mit denen Klimaforscher immer wieder versuchten, diese brisante Thematik an die Öffentlichkeit zu bringen, den richtigen Ton in der Klimadebatte, die scheinbar ohne detailliertes Fachwissen besser funktioniert.
Greta sensibilisiert die Menschen für den Klimaschutz. Sie gab mit ihrem Sitzstreik vor dem Schwedischen Parlament besonders Schülerinnen und Schülern den Mut, sich nicht vom Klimaschutz, einem Begriff, der wegen seiner globalen Bedeutung mit einem Gefühl der Ohnmacht assoziiert wird, einschüchtern zu lassen. Sie sollen stattdessen wie die Ameisen zusammenarbeiten, um gemeinsame Lösungen zu finden.
Ein kleines Unterwasserbeben induziert Wellenbewegung. Aus kleinen Wellen kann ein Tsunami entstehen. Das versucht Greta zu vermitteln und tatsächlich kam es zu weltweiten Massendemonstrationen, organisiert von verschiedenen Schüler-und Studierendengruppen. Sie schaffte es mit deren Unterstützung, das Thema in der Politik wiederzubeleben und vitalisierter wirken zu lassen wie schon lange nicht mehr. Für eine 16-Jährige erzielte sie mit der nun schon seit August 2018 anhaltenden besonderen Aufmerksamkeit  für das Klima einen Erfolg, der selbst Sisyphos imponiert hätte. Greta lieferte somit die Vorarbeit für einen detailliert ausgearbeiteten Maßnahmenkatalog, der jedoch einer Jugendlichen allein nicht  abverlangt werden kann (vgl. taz).

Weiterführende Literatur:


Für die Jüngeren:


SB

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