Schon seit vielen Jahren liebe ich die britische Insel. Angefangen hat es mit einem ‚Gartenurlaub‘. Wer Gärten liebt, kommt einfach nicht drum herum. Die Mannigfaltigkeit und Vielfalt englischer Gärten ist spektakulär und wenn man sich einmal mit dem Gartenvirus infiziert hat, ist man ein Leben lang Fan. Die Briten sind schon ein besonderes Volk und manchmal für uns rätselhaft. Dass sie sich für einen Ausstieg aus der EU entschieden haben und ihren eigenen Weg gehen wollen, ist ein herber Rückschlag für die europäische Völkergemeinschaft. Ich persönliche bedaure das sehr.
Auf dem Weg die Briten zu verstehen, hilft uns Nele
Pollatschek mit ihrem Buch „Dear Oxbridge“.
Quelle: Galiani Verlag |
Der Untertitel „Liebesbrief an England“ verrät, dass die Autorin ebenso eine Bewunderin der britischen Insel ist. Schon in ihrer Jugend festigte sich der Wunsch, in England an einer der traditionellen Universitäten in Cambridge oder Oxford zu studieren. Sie hat es geschafft und somit einen tiefen Einblick in das Hochschulsystem und den Campusalltag der britischen Eliten erhalten.
In ihrem Buch berichtet sie über das bizarre Verhalten der englischen Oberschichtstudenten, kommt
der Abwasserwirtschaft und dem Pillenkonsum der Briten auf die Schliche, erzählt
von Nächten zwischen High-Society-Partys
und Bibliothek. Aus ihren Erfahrungen heraus versucht sie, die aktuellen
Entwicklungen und Zusammenhänge zwischen historisch gewachsenen Privilegien und
der Blindheit für soziale Verhältnisse zu erklären.
Dieses Buch ist ein besonderes im Reigen der Brexit-Bücher, denn Nele Pollatschek schreibt sehr klug, differenziert und voller Wärme und Witz. Es ist eine sehr unterhaltsame Lektüre.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen