Ich fragte mich, was die Leute daran finden. Nun habe ich mir das Buch "Die Einsamkeit der Seevögel" von Gøhril Gabrielsen ausgeliehen, einer norwegischen Autorin und wahrscheinlich ist es meine ganz persönliche Einstiegsdroge in dieses Genre.
Damit Sie eine Vorstellung von dem Roman bekommen:
"Eine Wissenschaftlerin reist mitten im Winter nach Finnmark, dem äußersten Zipfel Norwegens. Dort möchte sie das Schwinden der Zugvögelpopulationen und die Klimaveränderungen untersuchen. Fern jeder Zivilisation findet sie Freiheit und Luft zum Atmen, nach der sie sich in ihrer gescheiterten Ehe so gesehnt hatte.
Ganz allein, umgeben von endlosem Schnee, tosendem Meer und rauen Naturgewalten, wartet sie auf die Ankunft der Vögel. Und auf ihren Geliebten, der mit ihr die Einsamkeit teilen will. Doch warum verschiebt er seine Ankunft? Woher kommen die seltsamen Geräusche in ihrer Hütte? Und war es der Wind, der ihr über den Körper strich, oder ist sie doch nicht allein?
Als die Grenzen zwischen Wirklichkeit und Wahn, Gegenwart und Vergangenheit immer mehr verschwimmen, muss sie sich endgültig dem stellen, was sie hinter sich gelassen hat."
(Quelle: Suhrkamp Verlag)
Gefallen hat mir an dem schlanken Roman (174 Seiten), dass man beim Lesen sehr langsam, fast unmerklich in die Psychologie der Protagonistin eindringt. Immer wiederkehrende Rückblicke aus ihrem Leben klären nach und nach auf und man kann erste Vermutungen aufstellen. Die Übersetzung aus dem Norwegischen ist gelungen. Sprachlich präzise beschreibt Gabrielsen die natürlich geschaffene Einsamkeit in diesem Breitengrad, wodurch man sich schnell in diese nördliche und von wenig Tageslicht durchzogene Atmosphäre hineindenken kann. Ein sanfter Thriller für Thriller-Erstis und alle Liebhaber von atmosphärisch-düster geprägten Romanen.
(Quelle: Insel Verlag)
m.g.
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