34 Jahre nach der Deutschen Einheit „Ungleich vereint“?

Natürlich ist die Widervereinigung ein Grund zum Feiern. Gleichzeitig wirkt es aber momentan so, als ob das Land gespaltener ist als vor ein paar Jahren. Stimmt das und wenn ja, warum?

Bild: Suhrkamp Verlag
Pünktlich zum Tag der Deutschen Einheit erschien das hochaktuelle Buch des aus Rostock stammenden Soziologen Steffen Mau. Er widerspricht hier der Angleichungsthese, die aussagt, dass der Osten sich dem Westen anverwandelt und alles geräuschlos ineinander übergeht. Mau sagt, dass Ostdeutschland aufgrund der Erfahrungen in der DDR und in den Wendejahren anders ist und bleibt. Bestimmte Kulturen, Identitäten, Strukturen und besonders politisches Denken haben sich festgesetzt. Er verwendet den Begriff der Ossifikation, der aus der Medizin stammt und die Bildung von Knochengewebe im Wachstum nach Brüchen bezeichnet. Was für ein Vergleich. „Eine Pflichtlektüre, die Vergnügen stiftet.“ sagt Denis Scheck in seiner Sendung Druckfrisch.

Alles von Steffen Mau in der Stadtbibliothek.
Zum Hören: Podcast Hotel Matze : Soziologe Steffen Mau - Warum bleibt der Osten so anders?


Bild: C:H. Beck
Auch das Buch des Historikers Ilko-Sascha Kowalczuk „Freiheitsschock“ erschien am 1.10.2024. Er gilt als Vertreter einer seriösen DDR-Geschichtsschreibung. In seinem Buch analysiert er, wie der "Freiheitsschock" von 1989/90 Ostdeutschland beeinflusste und die gegenwärtige Ablehnung der liberalen Demokratie erklärt. Er fordert eine ehrliche Auseinandersetzung mit der DDR-Vergangenheit und mehr Eigenverantwortung.

(Hinweis: Der Titel ist bestellt und noch nicht im Katalog verfügbar.)

Alles von Ilko-Sascha Kowalczuk in der Stadtbibliothek
Zum Hören: Podcast Freiheit DeLuxe mit Jagoda Marinic und Ilko-Sascha Kowalczuk - Freiheitsschock


Noch ein paar persönliche Romanempfehlungen zum Thema:

Der Tag der Deutschen Einheit wird in diesem Jahr  vom 2. bis 4.10. von der Landeshauptstadt Schwerin ausgerichtet. Zum Programm.                                    

BB

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