Veränderungen – ein unvollständiger Rückblick

Foto: Stadtbibliothek Rostock

Angeregt durch einen Teamnachmittag, der uns spielerisch auf bevorstehende Veränderungen vorbereiten sollte, möchte ich auf einige miterlebte Veränderungen zurückblicken, die das Gesicht der Stadtbibliothek Rostock im Laufe der Jahre prägten.

Bestimmten Anfang der 80er Jahre Buch, Zeitschrift und Schallplatte die Medienlandschaft, bereicherte kurze Zeit später die Tonbandkassette den Bestand. In den 90er Jahren waren die CD und die VHS als neue Medien der Renner bis die VHS von der DVD abgelöst wurde. In dieser Zeit kamen auch die Gesellschaftsspiele  "ins Spiel" und erfreuen sich bis heute großer Beliebtheit. Ende der 90er Jahre hielt die Computertechnik Einzug. Fotomechanische Ausleihverbuchung und Zettelkataloge waren passè. 2003 absolvierten wir unseren Internetführerschein und boten erstmals Internetarbeitsplätze an. Überholte Medien wurden aus dem Bestand genommen und neue Medien, wie Blu-ray, Konsolenspiel und Tonie  kamen hinzu. Digitales Lernen wurde möglich und die Onleihe ist nicht mehr wegzudenken. Wir posten auf unserem Blog und Instagram,  wissen, was ein Actionbound beinhaltet und dass ein Kuti nicht nur ein Wohnraum für Mönche ist.

Doch nicht nur der Medienbestand, auch unser Haus hat sich verändert. 1961 eröffnet, war es Ende der 80er Jahre nicht nur in die Jahre gekommen, sondern platzte auch aus allen Nähten. So packten wir 1989 den gesamten Bestand in Kisten und zogen aus. Das Haus wurde rekonstruiert, durch Anbauten vergrößert und erhielt eine moderne Bibliotheksausstattung. 1992 konnten wir wieder öffnen, die Bücherkisten allerdings mussten immer noch zu Fuß und mit Muskelkraft in allen 3 Stockwerken verteilt werden. Der Fahrstuhl kam erst 8 Jahre später und damit ein erneuter Umbau. 2010 war eine Renovierung des Erdgeschoss erforderlich, 2015 folgte das 1. Obergeschoss und ein Jahr später das 2. Obergeschoss. 2020 räumten wir das gesamte Haus noch mal um, da die Kinderbibliothek mehr Platz brauchte. Mit den Jahren sind wir geübte Regalbödenauszähler, Regaleauseinander- und zusammenbauer und Ein- und Auspacker geworden.

Die größte Veränderung allerdings brachte die Wende mit sich. Entlassungen, Bibliothekschließungen, Stellenabbau, Benutzerrückgang, Unterschriftensammlungen. Es kam ein neuer Chef, neue Aufgaben, neue Möglichkeiten, neue Herausforderungen. Plötzlich standen wir einem schier unüberschaubaren Buchmarkt gegenüber. Laut Bibliothekschronik wurden damals 46 100 Medien ausgesondert und 43 930 Medien neu angeschafft. Wir haben uns Informationen und Inspirationen in anderen Bibliotheken holen und eigenständig arbeiten dürfen. Wir sind selbstständiger, kritischer und anspruchsvoller geworden. In den letzten Jahren erlebten wir unterschiedlichste Benutzergruppen und Führungsstile. Als Lektoren und Auskunftsbibliothekare halten wir ständig Augen und Ohren offen, um aktuell auf Themen, Trends und Nachfragen zu reagieren. Unser Anspruch ist es, modern und zeitgemäß zu sein. Veränderungen gehören zu unserem Alltag und wir sind veränderungserpobt!

Wir sind gespannt, welche Veränderungen diesmal auf uns zukommen werden. C.G.

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