Nein!


Jedenfalls hatte das kleine Einhorn eine hübsche Gestalt
und alle fanden, es passe sehr gut in den Wald.

Seine Mähne war bauschig,
sein Fell superflauschig.

Sein Kopf, sein Schwanz, sein Horn, seine Füß...
Alles an ihm war schnickeldischnuckelig süß!

Trotzdem hatte es oft das Gefühl, am falschen Ort zu sein.
Drum sagte es meist nichts, und wenn doch, dann sagte es...
(Aus: Kling, Marc-Uwe: Das Neinhorn)

Dass ich ein heimlicher Fan von Marc-Uwe Kling bin, habe ich immer mal wieder in dieses Blog einfließen lassen. Und nun das:


Cover: Carlsen
Ich gebe zu, ich bin schockverliebt in dieses oberniedliche "Neinhorn"! Perfekt in Szene gesetzt von der fabelhaften Astrid Henn.
Dem Dreamteam, welches ihre gute Zusammenarbeit bereits schon bei mehreren Kinderbüchern unter Beweis gestellt hat, ist hier wahrlich eine kleine Perle unter den Bilderbüchern gelungen.

Kurz zum Inhalt des Buches:
Das Neinhorn wächst im Herzwald auf. Dieser liegt "im Land der Träume.
Dort sind die Blumen so groß wie Bäume!"
Alle sind "gliglaglücklich" und "lilalieb" zueinander und reimen vor allem, was das Zeug hält. Nur der jüngste Zuwachs in der Einhornfamilie hat auf diesen Gute-Laune-Kram keinen Bock und schnell sein Lieblingswort gefunden: "Nein!"

Er sagte so oft "Nein!", dass man es, auf Vorschlag seiner Tante,
nicht mehr Ein-, sondern nur noch NEINhorn nannte.
(Aus: Kling, Marc-Uwe: Das Neinhorn)



BildCarlsen

Er will weder mit den "weichen Knuddelengeln auf einem Kuschelwölkchen Mittagsschlaf machen", noch "an rosa glasierten Äpfeln lutschen" und dabei "über den funkelnden Regenbogen rutschen".
Schließlich wird es von den anderen Einhörner nur ratlos gefragt, was es dann will. "...bloß meine verdammte Ruhe!"
Daraufhin zieht das kleine Neinhorn alleine los und trifft auf seinem Weg die unterschiedlichsten Tiere und Menschen. Zum Beispiel den "WASbär", einem schwerhörigen Waschbären, der immerzu "Was?" fragt. Oder den "NAhUND" oder die KönigsDOCHter... Aber was es mit den beiden auf sich hat, lesen Sie lieber selbst...

Ein wunderbares Bilderbuch und eine kleine Ode an die Andersartigkeit eines jeden und dafür, dass jeder so sein darf, wie er will.
Sowohl die vielen, lustigen Wortkreationen, als auch die tollen Zeichnungen des Buches laden auf jeden Fall die Großen und Kleinen (am besten ab dem Schulalter) dazu ein, die Geschichte vom kleinen NEINhorn zu erleben. Eine richtige Moral hat das Buch übrigens nicht. Auf die Frage hin, ob die Geschichte eine Moral braucht, hat das Neinhorn nur mit "Nein!" geantwortet.

Eine ganz besondere Überraschung wartet dann noch am Schluss des Buches. Denn Marc-Uwe Kling und Astrid Henn haben es sich nicht nehmen lassen, ihrer Fantasie freien Lauf zu lassen und weitere neue "Tierkreationen" zu präsentieren. Zum Beispiel der "Egaal", dem alles schnurzpiepe ist, oder dem Bibber, dem furchtbar kalt ist oder das Reichhörnchen, dessen Vater die meisten Nüsse hat oder, oder, oder... Diese Tiere laden sowohl dazu ein, sich weitere Geschichten mit ihnen auszudenken oder noch weitere Tiere zu erfinden.


Weitere Kinderbücher zum Vorlesen, selber Lesen, Anschauen oder Nacherzählen, finden Sie hier.
Viel Spaß beim Schmökern!

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