Die Zukunft ist jetzt

 

1. Du darfst kein menschliches Wesen verletzten oder durch Untätigkeit zulassen, dass einem menschlichem Wesen Schaden zugefügt wird.

2. Du musst den Befehlen gehorchen, die menschliche Wesen dir geben, es sei denn diese Befehle würden gegen das erste Gesetz verstoßen.

3. Du musst deine Existenz beschützen, so lange dieser Schutz nicht gegen das erste oder zweite Gesetz verstößt.

Freunde der Sci-Fi-Literatur wissen sofort, dass es sich hierbei um die "Drei Grundregeln der Robotik" vom russischen Autoren Isaac Asimov handelt. 1942 schrieb er sie erstmals in der Kurzgeschichte "Runaround" nieder, in der er auch gleich noch den zukunftsprägenden Begriff "Robotik" erfand. Weltweite Bekanntheit erlangten die Gesetze durch seinen Erzählband "Ich, der Roboter", der neben "Runaround" noch weitere Kurzgeschichten enthält.

Der Titel kommt Ihnen bekannt vor? Stimmt: Es ist die literarische Vorlage für den Hollywood-Film "I, Robot" mit Will Smith. Aber auch darüber hinaus wurden Asimovs Gesetze immer wieder rezitiert, reflektiert und weitergedacht. Blade Runner, Terminator, Star Trek, Ex Machina, Black Mirror ... Im Grunde genommen bilden sie das Fundament, den Kerngedanken jeder Sci-Fi-Handlung, in der Roboter, Androiden oder andere künstliche Lebensformen vorkommen. Immer wieder wird dabei thematisiert wann, wie und warum die Gesetze von diesen (scheinbar) gebrochen oder anders ausgelegt werden.

Schön und gut, aber das klingt doch immer noch sehr utopisch, oder?

Zugegeben, die Robotik macht zwar laufend Fortschritte - der aktuelle Atlas-Roboter ist um Längen agiler als ASIMO vor 20 Jahren - aber im alltäglichen Leben sind die Maschinenwesen noch nicht angekommen. 

Offizielles Werbevideo von Boston Dynamics

Was jedoch schon mit einem Fuß über die Türschwelle unserer Lebensrealität geschritten ist, ist die KI, die künstliche Intelligenz. Wir haben mittlerweile nicht nur Sprachassistenten wie Alexa, oder Übersetzung-KIs wie DeepL, die das Leben einfacher machen, sondern auch künstlerische KIs wie Midjourney, die nach Vorgabe Bilder malen (s. unten). Vor kurzem sorgte ChatGPT bei Lehrkräften für Aufregung, eine KI, die nicht nur simple Fragen "Wie alt wurde Einstein?" beantwortet, sondern auch der Bitte "Schreibe einen Aufsatz mit 500 Wörtern zum Thema Erwachsenenwerden in der Blechtrommel von Günter Grass!" nachkommt. Die Gefahr der DeepFake-KIs zeigte sich letztes Jahr, als Berlins Bürgermeisterin Franziska Giffey auf einen falschen Klitschko hereinfiel. Und beim Thema selbstfahrende Autos ist man dann wieder bei Asimov angelangt, denn wie soll die KI entscheiden, wenn ein Kind vors Auto läuft, sie durch ein Ausweichmanöver jedoch einen Radfahrer überfahren würde und eine Vollbremsung das Leben der Autoinsassen durch den Auffahrunfall des nachfolgenden LKWs gefährdet?

Elon Musk, der im Internet mitunter als realgewordener Bond-Bösewicht betitelt wird, wies erst neulich darauf hin, dass KIs nicht nur Chancen, sondern auch Risiken mit sich bringen. Regulierungen in der Entwicklung seien seiner Meinung nach notwendig, um für mehr Sicherheit zu sorgen. Wenn der das schon sagt!

Ich gespannt wohin uns das digitale Zeitalter noch führt: zur Utopie oder Dystopie? Werden Grafiker arbeitslos? Sind KI-generierte Bilder eigentlich Kunst? Wird eine KI den besseren Stephen King-Roman schreiben? Wie wird die KI uns manipulieren und wer manipuliert die KI? Könnten HAL 9000, Skynet oder die Matrix Realität werden?

Vorgabe für die KI: "a little girl reading in a library full of magical books"
Aber wer hält eigentlich das Urheberrecht am Bild? Ich oder die KI?

Sachbücher zum Thema KI finden Sie in unserem Katalog unter dem Schlagwort "Künstliche Intelligenz".

SeSa

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