Alles muss raus - Notizen vom Rand der Welt

"Ich habe es meinen Eltern nicht gesagt, auch nicht meinem Bruder. Sie konnten nicht verstehen, warum ich das mache, ich konnte es ihnen auch nie erklären. Weil ich selber nicht wusste, warum es mich in die gefährlichen Regionen dieser Welt zog, warum ich den Krieg mit eigenen Augen sehen wollte. 

Ich wollte diese Kriege sehen."


Thilo Mischke ist seines Zeichens Journalist und bereist als solcher die ganze Welt. So weit so gut. Allerdings ist er auch Journalist mit erhöhtem Schwierigkeitsgrad. Denn ihn zieht es immer wieder in die entlegensten Winkel unserer Welt. In seinem neuesten Buch "Alles muss raus - Notizen vom Rande der Welt" fasst er wichtige Stationen und Erlebnisse seines bisherigen Lebens zusammen.

Bild: Droemer
zur Leseprobe

Verlagstext:
Thilo Mischke unterwegs zu den Rändern der Welt: Mit eindrücklichen Reisereportagen begibt sich Mischke auf die Suche nach Antworten auf einige große Fragen.

Als Journalist hat Thilo Mischke weit über hundert Länder dieser Welt bereist. Es ist dabei nicht der Reiz des Extremen, der ihn in die entlegensten Ecken treibt, sondern sein offener Blick für Menschen und ihre Geschichten, ja ein unersättlicher Hunger auf Lebenserfahrung. Egal, ob er in El Salvador dem Tod ins Auge blickt, Freundschaft in den Weiten Islands erfährt oder ukrainische Soldaten trifft: In seinen Schilderungen aus den grausamsten und unwirtlichsten Regionen der Welt wird das Fremde plastisch. So erscheint im Spiegel des Unbekannten die eigene Realität in neuem Licht. Und weil Thilo Mischke unerträglich tolerant auf seinen Reisen ist, ist am Ende klar, wie aufregend, herausfordernd und vielfältig die Welt ist – aber nirgendwo schwarzweiß.

Der Reporter, Globetrotter, Abenteurer und Autor Mischke (u.a. Journalist des Jahres 2021) widmet sich dabei in seinen eindrücklichen Reiseberichten aus aller Welt den ganz großen Themen: der Liebe, dem Altwerden, der Religion, der Familie, dem Tod, den Drogen, der Freundschaft. Mit seiner eleganten Prosa, seiner Beobachtungsgabe und seiner Lust an der Grenzerfahrung schärft er den Blick auf die Welt vor, über und in uns.


Der Titel des Buches ist durchaus Programm. Denn Thilo Mischke schreibt sich seine Erlebnisse buchstäblich von der Seele. Ohne Rücksicht auf Verluste. Das liess mich teilweise schockiert und beklommen zurück. 

Vor allem führten diese sehr persönlichen Einblicke bei mir dazu, dass ich das Buch nicht in einem Rutsch durchlesen konnte. Obwohl das Buch gerade mal 200 Seiten umfasst, hatte ich Schwierigkeiten damit, das Gelesenene gleich zu verarbeiten. Zu tief zog mich der Autor ins Kriegsgeschehen oder ließ mich an seinen sehr persönlichen Gedanken teilhaben. Ob in Kabul oder im tiefsten Dschungel. Man kann sich den sehr persönlichen Gedanken nicht entziehen.
Ganz getreu dem Motto: "Alles muss raus". 


Wem der Sinn nach weniger aufwühlenden Reportagen steht, kann gern einen Blick in diese Bücher werfen: zum Katalog.

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