Bild: Fischer Verlag |
Es gibt eine Vielzahl von Titeln über Schlaf, Träumen und Traumdeutung, Nachtfotografie usw. Aber kaum Bücher über die, die arbeiten, damit wir nachts schlafen, feiern, essen oder um Hilfe rufen können. Dann fiel mir der neue Roman „Arbeit“ von Thorsten Nagelschmidt in die Hände. Und das war mein Buch!
Der Roman begleitet seine Hauptfiguren (Taxifahrer, zwei Drogendealer, Fahrradkurierin, Notfallsanitäterin, Schüler, Spätiverkäuferin, Polizistin, Hostel-Vizechef, Pfandsammlerin, Türsteher, Stadtreinigunsangestellte) durch eine Nacht im März in der Partymetropole Berlin.
Der Autor hat seine Figuren vorher lange und intensiv studiert, sie begleitet oder ist selbst nachts arbeiten gegangen. Er schafft es, den Menschen, die man häufig übersieht oder sogar vergisst, ein Gesicht zu geben. Und wir sollen hinsehen.
Thorsten Nagelschmidt war bis 2009 Sänger, Texter und Gitarrist der Band Muff Potter und veröffentlichte mit „Arbeit“ sein inzwischen 5. Buch. Er wollte der weichgespülten Literaturwelt etwas polarisierendes und aufwühlendes entgegensetzen. Das ist ihm gelungen. Unbedingt lesen.
Einblick in das Leben von Ingrid, der Flaschensammlerin, gelesen vom Autor:
Thorsten Nagelschmidt liest am 16.9.2020 im Literaturhaus Rostock.
BB
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