Berühmte Zitate aus Filmen kennen wir alle. Sei es ein
österreichisch geprägtes
„Ich komme wieder.“ von Arnold
Schwarzenegger in „Terminator 2 – Tag der Abrechnung“ oder ein
„Yippie-Ya-Yeah, Schweinebacke!“ (ich
mag mich bei der Schreibweise irren, seht mir’s nach) von Bruce Willis alias
John McClane in „Stirb Langsam“.
So weit sind wir uns einig. Es gibt aber auch einige Zitate,
die wir kennen, die so aber nie gesagt wurden. Das sind in der Regel Sätze bzw.
Aussprüche, die wir mit einer bestimmten Figur bzw. einem bestimmten Werk verbinden, die dort aber nie so auftauchen, wie wir sie im Kopf haben.
Das berühmteste dieser „falschen Zitate“ dürfte von Darth
Vader (das ist der große, schwarz gekleidete Kollege mit dem schweren Asthma
aus den
„Star Wars“-Filmen) stammen. Im Film „Das Imperium schlägt zurück“ sagt
er in einem speziellen Moment zu Luke Skywalker den Satz
„Luke, ich bin dein Vater!“. Kommt das bekannt vor? Ja? Zu blöd,
das hat er nämlich nicht gesagt. Tatsächlich sagt er
„Nein – ich bin dein Vater!“. Ich weiß, ich weiß, was bin ich denn
da jetzt so pingelig. Ob er jetzt den Satz mit
„Luke“ oder mit
„Nein“
beginnt, ist doch wurscht. Ja und Nein. Schaut euch die ganze Szene an. Im
Kontext ergibt es Sinn, dass er den Satz mit „Nein“ beginnt, glaubt mir!
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"Star Wars - Episode V - Das Imperium schlägt zurück"
Quelle: Kino.de |
Aber das ist nicht das einzige Beispiel: „Beam me up,
Scotty!“ – Ein Satz, bei dem viele an Captain James T. Kirk vom Raumschiff
Enterprise denken. Tatsächlich ist dieser Satz so nie gefallen. Ok, fairer
weise muss man folgendes anmerken: Im Film „Star Trek IV – Zurück in die
Gegenwart“ sagt Kirk „Scotty, beam me up.“ Close enough? Vielleicht. Aber was
ist mit dem folgenden Ausspruch: „Elementary, my dear Watson.“ Natürlich,
Sherlock Holmes. Ok, zugegeben, bei der Menge an Adaptionen, Büchern und
sonstigen Verwurstungen des Stoffes, ist es schwierig, tatsächlich zu beweisen,
dass nirgendwo dieser Satz gefallen wäre. Aber zumindest in den
Original-Geschichten von
Arthur Conan Doyle und den darauf basierenden
Adaptionen ist dieser Satz so nie gefallen. Viel mehr ist er Teil eines
Dialoges:
“Excellent!” I cried.
“Elementary,” said he. “It is one of those
instances where the reasoner can produce an effect which seems remarkable to
his neighbour, because the latter has missed the one little point which is the
basis of the deduction.
(Zitat aus: “The Adventure of the
Crooked Man” (1893) von Arthur Conan Doyle)
Nah dran, aber trotzdem knapp vorbei. Ich könnte hier jetzt
noch eine Weile so weiter machen. Zum Beispiel
„Ich Tarzan, du Jane“, vermeintlich artikuliert von – Überraschung –
Tarzan, ist so, zumindest in den Büchern und Filmen nie gesagt worden. Gesagt
hat ihn „
Tarzan“-Ur-Darsteller Johnny Weissmüller in einem Interview irgendwann
in den 30er Jahren. Das ginge noch so weiter z. B. mit
„Harry, hol schon mal den Wagen“ – genau – der gute, alte Derrick,
oder mit
„Schau‘ mir in die Augen,
Kleines.“ und
„Play it again, Sam.“ jeweils aus „
Casablanca“. Kennt jeder – sind
leider in der Form so nie gesagt worden.
Zum Abschluss ein Beispiel, damit es nicht immer heißt, wir,
die wir die Filme gucken, verstehen/merken uns alles falsch: Im Film „Apollo 13“
sagt Tom Hanks in der Rolle des Astronauten Jim Lovell den berühmten Satz:
„Houston, we have a problem.“ Blöd nur, dass das so nie
stattgefunden hat. Tatsächlich funkte Astronaut Jim Swigert (im Film von Kevin
Bacon gespielt) an jenem Tag zur Erde: „Houston, we’ve had a problem.“ Tja,
Hollywood, passiert.
Nun denn, seid dazu eingeladen, diese Zitate und deren
Wahrheitsgehalt zu überprüfen. Einige der genannten Werke haben wir zur Ausleihe im
Bestand, da lässt sich das ruckzuck nochmal nachschauen!
TA