Foto: Leonine Studios |
Er ist da. Der dritte Teil der Berliner-Wirtschaftswunder-Saga.
Perfekt sitzen da die Kostüme bei Tanzschulfamilie Schöllack und
Rockertolle Freddy schlägt gekonnt, mit Filterloser im Mundwinkel, den Trenchcoatmantelkragen hoch.
Der neue Dreiteiler startet im alt gewohnten Chaos fragiler Träume und dem Bemühen, gesellschaftsfähige Fassaden aufrecht zu erhalten. Tradierte Geschlechterrollen und ins Korsett gepresste reaktionäre Strukturen, zeigen ein erstaunliches "D'rauf-Beharren" im Westberlin der 60er Jahre. Man erlebt rasantes Zeitgeschehen: Eurovision de la Chanson, immer noch präsente Nazis, Kennedy-Besuch im Sommer, die trennende Mauer, strafbare Homosexualität, Ausländerfeindlichkeit und die befremdliche Rolle der Frau.
Vielleicht ein bisschen viel, wie ein überbordendes Wimmelbild vielleicht… Aber, bei weitem kein Manko, denn wir erleben ein großartiges Darstellerensemble im Umfeld der Schöllack-Frauen, prächtig ausgestattete Sets und ein spannungsreiches Jahrzehnt im Berlin der frühen 60er Jahre. Auch, wenn "Mutti" Caterina Schöllack vehement und gern:„ Ihr will aber auch gar nichts gelingen ‟, jammert – Die Serie erhält von mir das Prädikat: Mehr als gelungen!
Und hier ist sie, die komplette Serie, wenn Sie mögen. Ob es eine Serie meines Lebens ist? Nah dran.
J.S.
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