Nun sagen
Sie bloß, dass Sie das nicht wussten! Ganz ehrlich, mir war dieses Datum auch nicht gegenwärtig, wenn nicht unsere Stadtbibliothek vom Verein Deutsche Sprache e.V. für
ihren vorbildlichen Umgang mit selbiger ausgezeichnet werden würde. Den Tag der deutschen Sprache initiierte der Verein schon 2001 und seitdem findet er jährlich jeden zweiten
Samstag im September statt.
Namhafte
Mitglieder dieses Vereines sind zum Beispiel: Bastian Sick – HaPe Kerkeling –
Nina Ruge – Prof. Dr. Dr. Reinhard Selten (Nobelpreisträger für
Wirtschaftswissenschaften) – Dr. Dieter Wedel, um nur einige zu nennen.
Den
Kulturpreis Deutsche Sprache, der vom Verein, zusammen mit der
Eberhard-Schöck-Stiftung geschaffen wurde, erhielt neben Ulrich Tukur, Peter Härtling, Udo Lindenberg und Cornelia Funke, dieses Jahr auch Katharina Thalbach.
Jetzt sind
wir alle schlauer und bestens informiert. Auch habe ich bisher kein einziges
englisches Wort oder, unkritisch
eingesetztes, Fremdwort benötigt. Obwohl… initiiert… Das klingt aber auch
irgendwie geschmeidiger, als ‚angeregt‘, ‚veranlasst‘ oder gar ‚angestoßen‘.
Und Anglizismen?
„Viele Deutsche haben das Bedürfnis, zur Benennung der Welt nicht
ihre eigene Sprache zu benutzen“, bemerkt der Vorsitzende des Vereins Deutsche
Sprache, Prof. Dr. Walter Krämer. "Die Londoner "Times" hat das
einmal als "linguistic submissiveness" (sprachliche Unterwürfigkeit)
bezeichnet."
So, das nenn' ich mal eine Ansage. Eine Sitzung ist aber auch,
bloß weil es zum ‚Meeting‘ geht, nicht wirklich spannender.
Bild: S.Fischer Verlag |
Die Gesellschaft für Deutsche Sprache sieht allerdings gar keine Bedrohung in den Anglizismen. „Sprachen beeinflussen sich schon immer, da gab es seit jeher einen regen Austausch“, sagt Sprachberater Lutz Kuntzsch. Er hält sie dort für sinnvoll, „wo sie berechtigt sind, etwas Neues ausdrücken und sich ins Deutsche einfügen“. „Gegen Wörter wie googeln oder mailen haben wir überhaupt nichts, weil es unökonomischer wäre, das mit deutschen Wörtern auszudrücken.“
Eine
Liste mit etwa 8000 Anglizismen hat der Verein für Deutsche Sprache
zusammengetragen, bei denen unterschieden wird, welche Wörter das Deutsche
ergänzen, differenzieren oder verdrängen.
Inzwischen scheint es allerdings so, als wäre die zunehmende
Verbreitung von Anglizismen einfach auch reine Pragmatik. Zumindest dürften
praktische Gründe eine große Rolle dabei spielen, dass wir unsere E-Mails auf dem Smartphone checken und nicht unsere elektronische Post auf dem klugen Handtelefon überprüfen... Wir sollten
aber ab und zu daran denken, dass unsere Muttersprache auch elegant und effizient sein
und ein overload englischer Begriffe den flow eines Textes beträchtlich stören
kann, von der allgemeinen Verständlichkeit einmal ganz abgesehen. J.S.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen