Genau das
dachte ich mir auch, bis wir vor einigen Jahren zu einer Song-Contest-Fete
eingeladen wurde. „Macht euch schick“, hieß es und, „Wenn du kannst, bring doch
bitte einen Mettigel mit.“
Einen
Mettigel, haha.... diesen dämlichen
Hackklops der 80er Jahre mit lächerlichen Salzstangenstacheln... Meinetwegen. Naja, und
‚schick machen‘… die sollen mal die Kirche im Dorf lassen, ist schließlich kein
Sektempfang bei Merkels. Sah dann aber doch so aus. Denn, als wir die Wohnung betraten, begrüßten
uns total aufgebrezelte Pärchen mit einem Glas Prosecco in der Hand.
Na prima... und
wir mit Mettigel und in Jeans! Immerhin hatte ich die Gute wenigstens mit Seidenshirt und
Pumps gepimpt. Es wurde also auf einen unterhaltsamen Abend
angestoßen, an den Partytisch gesetzt und diverse
Spaßutensilien wie Hütchen, Rasseln und Tröten verteilt.
Nun konnte es
aber losgehen, dachte ich. Nein, konnte es nicht. Wir waren
nämlich die Einzigen, die nicht mit den genausten Regeln der Punktevergabe
vertraut waren.
Der
Vorentscheid, die Big Five, das Mindestalter, die Länge des Vortrags,
teilnehmende Länder und vieles mehr wurde ausgiebig erörtert. Wir wollten eigentlich nur unsere Punkte von 1-12 loswerden (gut, dass wir davon wenigstens
schon gehört hatten). Einer aus der Profi-ESC-Ecke musste allerdings unbedingt noch
bemerken, dass während des Vortrags höchstens sechs
Personen auf der Bühne stehen dürfen und Tiere nicht erlaubt seien. Dieser
Hinweis war anscheinend wohl ungeheuer wichtig, zumal wir lieber jedem Tier einen Extrapunkt gegeben hätten.
Mit
diesem Fachwissen ausgerüstet, verbrachten wir einen sehr, sehr langen
Abend. Meine Güte, zog sich das alles hin! Des Weiteren beschlich mich das unbestimmte Gefühl,
dass die Liste der Teilnehmer aus den Balkanstaaten kein Ende nahm und bis die Siegerin Lena Meyer-Landrut, feststand, hatten wir schon mehrere Becher Bowle
gelehrt. Das war auch gut so!
Nun ja...mein Fazit ist:
Ich schaue mir auf jeden Fall das Finale an, gehe aber zu keiner ESC-Party mehr.
J.S.
J.S.
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