Poetry Slam gegen Chick Lit

Hello again,

meine Blogzeit war gekommen und wie so oft, kämpfte ich gegen die Blockaden in meinem Kopf, bis mir bei der Themensuche eine interessante Neuerwerbung über den Weg lief. "Keine Sau hat mich lieb" von Franziska Weidinger. (bald zur Ausleihe bereit)
Vom Titel mal abgesehen, waren es zwei englische Begriffe in der Annotation, die meine Aufmerksamkeit erregten.
Zum einen geht es, neben der Familienmetzgerei von Burgi Schweinsteiger und ihrer Suche nach dem Traummann, um den ersten bayerischen Poetry Slam! Zufälligerweise besuchte ich erst kürzlich meine erste Veranstaltung dieser Art in Rostock und war schwer beeindruckt von der Wortgewandtheit und Kreativität. 15 freiwillige Teilnehmer/innen gaben ihre Texte zum Besten. Ob sozialkritisch, poetisch, witzig, biographisch, gelungen oder eher weniger, jeder Beitrag erntete respektvollen Beifall. Per Stimmzettel wählte das Publikum schließlich die ersten 3 Gewinner des "Dichterwettstreits", die Rostock beim MV-Ausscheid vertreten werden.

Einige Anregungen und Texte zum Thema Poetry-Slam beherbergt unsere Bibliothek, sowie Lesens- und Hörenswertes vom preisgekrönten Slammer Marc-Uwe Kling.

Der zweite, mir bis dato unbekannte, Begriff betitelt ein komplett anders Genre. Laut Rezension bildet Weidingers Roman anscheinend einen "angenehmen Kontrast zur Fülle der Chick-Lit". Da würde mir spontan "Oberst von Huhn bittet zu Tisch" oder auch "Der Hahn ist tot" einfallen. Beides hat im weitesten Sinne etwas mit Federvieh zu tun und außerdem ist es zum Gackern geeignet. Wikipedia belehrte mich eines Besseren: 'Unter Chick-Lit (wörtlich etwa "Tussi-Literatur", sinngemäß "anspruchslose Frauenliteratur") versteht man belletristische Literatur, die sich an junge Frauen und Mädchen wendet.'
Verstehe, die Chicks lesen heutzutage gerne Unterhaltungslektüre ohne viel Anspruch?!
Zum Glück gibt es noch andere Definitionen: „Kerstin Gier, Hortense Ullrich und Steffi von Wolff, aber auch Sophie Benning und Ulrike Rylance gehen in ihren Geschichten nicht dahin, wo es wehtut. Getrost kann man bei ihnen die Seele baumeln lassen, denn sie machen die Welt nicht komplizierter als sie schon ist. Ihre Bücher lesen sich leicht [und] sind beliebt …“ (Quelle)
Also kann ich doch beruhigt neben Kerstin Giers aktuellem Roman auf meinem Nachttisch einschlafen und damit es abwechslungsreich bleibt, beim nächsten Poetry-Slam-Abend wieder die Sprachakrobatik bestaunen.

Wer jetzt selbst zur Feder greifen möchte, findet unter dem Stichwort „Kreatives Schreiben“ oder im "Reimlexikon" hilfreiches Material.

Ich überlege derweil noch, ob ich meiner Kollegin vorschlage, ein Sonderregal für die Chick Lit in der Belletristikabteilung aufzustellen. Wer dafür ist, Flügel hoch!              S.Sch                                            


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen