Der Vogelschorsch

 Manche Menschen überfallen einen wie ein heftiger Sturm, andere Menschen wehen sanft wie eine Wolke in ein Leben – die besonderen unter den Menschen suchen einen wie ein warmer Mairegen Tropfen für Tropfen heim … Sie graben sich wie kunstvolle Gravuren unauslöschlich in unser Gedächtnis. Solche Menschen vergisst man sein ganzes Leben nicht. So ein herausragender Mensch war für mich der Vogelschorsch.

(Aus "Der Vogelschorsch" von Hannes Wirlinger)


Am 25.10.2021 hatten wir Besuch aus Österreich. Besser gesagt aus Wien. 
Und noch besser gesagt: Von Hannes Wirlinger. Dieser hat 2020 den begehrten, Österreichischen Kinder- und Jugendbuchpreis für sein Debüt "Der Vogelschorsch" erhalten.


Bild: Jacoby Stuart
Blick ins Buch
Möchte ich entleihen

Inhalt:

Lena sieht den Vogelschorsch zum ersten Mal, als es Fische regnet. Fasziniert von seiner eigentümlichen Art verbringt sie immer mehr Zeit mit ihm und findet so Ablenkung von ihrem eigenen Gefühlschaos. Dann entdeckt sie das dunkle Geheimnis ihres neuen Freundes und als Lena und der Vogelschorsch im Wald erschossene Vögel finden, geht in ihrer beider Leben etwas unwiederbringlich kaputt …


Gleich zwei Schulklassen kamen in den Genuss der schönen Lesung, welche mit freundlicher Unterstützung vom Jungen Literaturhaus Rostock bei uns stattfinden konnte. Herr Wirlinger nahm seine Zuhörer zunächst mit auf eine kleine Reise nach Wien und zeigte seine liebsten Sehenswürdigkeiten und Orte. 

Dann stellte er sein Debüt vor und wie er auf seine ungewöhnliche Geschichte gekommen ist. Er kannte mal einen Außenseiter, der von allen nur der Vogelschorsch genannt wurde. Für diesen hat er sich eine Geschichte ausgedacht...

Bild: Stadtbibliothek Rostock

Es ist also wie immer: Ein bisschen Wahrheit wird mit Fiktion vermischt und herauskommt ein preisgekröntes Debüt. Aber ganz so leicht ist es nun auch wieder nicht, denn der Roman zeichnet sich vor allem durch seine poetische Sprache aus, welche wohl der Hauptgrund für den Österreichischen Kinder- und Jugendpreis sein dürfte.

Des Weiteren wurde das Buch wunderbar von der Illustratorin Ulrike Möltgen in Szene gesetzt. Die Schwarz-Weiß-Zeichnungen unterstreichen die Flüchtigkeit des Vogelschorsch und sowohl als Betrachter als auch als Leser hat man das Gefühl, dass man diesen Charakter nur schwer zu fassen kriegt. 

So ergeht es auch der Protagonistin der Geschichte: Lena. Die sich zwar ein wenig auf den Vogelschorsch einlassen kann, gleichzeitig aber auch damit zu tun hat, Erwachsen zu werden und ihre eigene Gefühlswelt in den Griff zu bekommen. Und über allem schwebt die Frage: Wie weit lässt sich ein Außenseiter in eine Gruppe integrieren?

Die bildhafte Sprache machen diese Geschichte zu einem tollen Genuss für alle Leser ab 14 Jahren.

Nach der Lesung stand Herr Wirlinger noch für Fragen aller Art zur Verfügung und berichtete begeistert von seinem Beruf als Drehbuchautor (u.a. für die Soko Wien), seinen Anfängen als Schriftsteller und ermutigte sein Publikum immer wieder, seinen Träumen zu folgen.

Vielen Dank für die schöne Lesung bei uns, Herr Wirlinger!


Ein schönes Interview mit Herrn Wirlinger finden Sie hier:


Quelle: Youtube.de

KB

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen