Wie ehrlich ist der deutsche Journalismus?


Cover: Rowohlt
Im Jahr 2018 arbeitet der deutsch-spanische Journalist Juan Moreno mit seinem Journalistenkollegen Relotius an einem Artikel. Da Moreno Unstimmigkeiten entdeckt, die Relotius nicht zweifelsfrei erklären kann, recherchiert er die Fakten erneut und meldet seinen Verdacht der Fälschung dem „Spiegel“. 
Claas Relotius ist zu diesem Zeitpunkt ein hochangesehener und mit vielen Preisen ausgezeichneter Journalist. Erst nach eigenständigen Ermittlungen Morenos und den daraus resultierenden unumstößlichen Beweisen, reagiert das Magazin und macht die Fälschungen Relotius öffentlich bekannt.

Der Fall Relotius hat einiges bewegt im deutschen Journalismus und heute wäre es so wohl nicht mehr möglich. 
Alle Medienhäuser, die Glaubwürdigkeit zu ihren Maximen zählen - und bei welchem sollte das nicht der Fall sein - haben den Zweifel an den eigenen Kolleginnen und Kollegen in ihre Spielregeln implementiert. War das wirklich so? Hat die das wirklich gesagt? Gibt's davon ein Video? Gibt es Beweise, Belege, Fotos etc.  

Das Buch (erschienen am 17.09.2019) ist spannend, aber nicht voyeuristisch, klug, aber nicht besserwisserisch, lang, aber nicht langatmig, dokumentarisch, aber nicht trocken. 

 
R.K.


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