Misophonie - wenn Geräusche triggern

Das Wort Misophonie kommt aus dem Griechischen und bedeutet wörtlich übersetzt Hass auf Geräusche. Die Audiologin Marsha Johnson beschrieb bereits in den 1990er Jahren das "selective sound sensitivity syndrome". Auslöser können sein: 

  • menschliche Geräusche wie Kauen, Schlucken, Schmatzen, Atmen, Räuspern, Schniefen ...
  • von Menschen erzeugte Geräusche wie das Klicken eines Kugelschreibers oder Papierrascheln
  • Tier- oder Maschinengeräusche wie z.B. eine tickende Uhr, ein tropfender Wasserhahn
Für Menschen, die unter Misophonie leiden, können die aufgeführten Alltagsgeräusche so unerträglich sein, dass sie negativ-emotionale Reaktionen wie Wut, Aggression und Ekel hervorrufen. Ausgeprägte Folgereaktionen wie Herzfrequenzerhöhung, Blutdruckveränderung oder auch Übelkeit können nachgewiesen werden. Die emotionale Reaktion ist individuell und hängt von verschiedenen Faktoren ab. Für einige der Betroffenen kann es zu starken Einschränkungen der Lebensgestaltung und Alltagsbewältigung kommen. 
Bisher wird Misophonie in keinem der beiden Krankheitsklassifikationssysteme aufgeführt. Für die Behandlung orientiert man sich an der Therapie zur Bewältigung einer Hyperakusis bei Tinnitus, aber auch eine Verhaltenstherapie, Entspannungstechniken (siehe bei O 615 bis 615.9 in der Stadtbibliothek) oder eine Selbsthilfegruppe können Erleichterung verschaffen.
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Quelle: Lotus-Press



BB



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