27 Mai 2025

Sommerlektüre 2025 – Die besten Bücher für den Strandkorb

Die Tage werden länger, die Sonnenstunden mehr – der perfekte Moment, um sich zu entspannen, den Alltag kurz auszublenden und mit einem guten Buch abzutauchen. Ob am Strand, auf dem Balkon oder einfach im Park: Lesen im Sommer hat seinen ganz besonderen Charme. Damit der Lesestoff nicht ausgeht, habe ich mal vier aktuelle Bücher aus dem Bestand der Stadtbibliothek Rostock für euch zusammengestellt:


Flusslinien von Katharina Hagena

Bild: kiepenheuer und witsch
Margrit Raven ist hundertzwei und wartet auf den Tod. Früher war sie Stimmbildnerin, jetzt lebt sie in einer Seniorenresidenz an der Elbe. Jeden Tag lässt sie sich von dem jungen Fahrer Arthur in den Römischen Garten bringen. Dort, mit Blick auf den Fluss, erinnert sie sich: an ihre Kindheit, den Krieg, ihre Liebhaber und an das, was sie über die einstige Gärtnerin dieses Parks weiß, Else, die große Liebe ihrer Mutter[...]. (Verlagstext)









Gewässer im Ziplock von Dana Vowinckel

Bild: suhrkamp nova

Sommer zwischen Berlin, Chicago und Jerusalem. Wie jedes Jahr verbringt die fünfzehnjährige Margarita ihre Ferien bei den Großeltern in den USA. Viel lieber will sie aber zurück nach Deutschland, zu ihren Freunden und ihrem Vater, der in einer Synagoge die Gebete leitet. Die Mutter hat die beiden verlassen, als Margarita noch in den Kindergarten ging. Höchste Zeit, beschließt der Familienrat, dass sie einander besser kennenlernen. Und so wird Margarita in ein Flugzeug nach Israel gesetzt, wo ihr Vater aufgewachsen ist und ihre Mutter seit Kurzem lebt. Gleich nach der Ankunft geht alles schief, die gemeinsame Reise von Mutter und Tochter durchs Heilige Land reißt alte und neue Wunden auf, Konflikte eskalieren, während der Vater in Berlin seine Rolle überdenkt. Da müssen sie schon wieder die Koffer packen und zurück nach Chicago, wo sich alle um das Krankenbett der Großmutter versammeln und Margarita eine folgenreiche Entscheidung treffen muss. (Verlagstext)

Möchte ich ausleihen

Zwei in einem Leben von David Nicholls

Bild: s. Fischer Verlage
Marnie steckt fest. Sie lebt und arbeitet allein in ihrer Londoner Wohnung und kämpft mit der Einsamkeit. Doch mit dem Einigeln soll nun Schluss sein.

Michael ist dabei, sich zu verlieren. Seit seine Ehe gescheitert ist, muss er lernen, als Ein-Mann-Show zu funktionieren. Er fühlt sich noch nicht bereit für die Gesellschaft anderer Menschen. Nur bei langen Spaziergängen findet er Ruhe.

Als eine gemeinsame Freundin und sehr englisches Wetter Marnie und Michael bei einer Wanderung zusammenbringen, merken die beiden trotz aller Strapazen, dass ein erstes Treffen vielleicht auch eine zweite Chance sein kann. (Verlagstext)

Möchte ich ausleihen 



Hey guten Morgen, wie geht es dir? von Martina Hefter

Tagsüber hilft Juno ihrem schwerkranken Mann Jupiter dabei, seinen Alltag zu meistern. Außerdem ist sie Künstlerin, tanzt und spielt Theater. Und nachts, wenn sie wieder einmal nicht schlafen kann, chattet sie mit Love-Scammern im Internet. Martina Hefter hat einen berührenden Roman über Bedürfnisse und Sehnsüchte im Leben geschrieben. Und darüber, wie weit man bereit ist, für die Liebe zu gehen. (Verlagstext)


Möchte ich ausleihen







EW

15 Mai 2025

Thomas Mann-Jubiläumsjahr 2025


„Man soll machen, was einem Freude verheißt – 
es besteht die größte Wahrscheinlichkeit, 
dass es auch der Welt eine Freude machen wird.“ 
(Thomas Mann)


Geboren am 06.06.1875 in Lübeck, gestorben mit 80 Jahren am 12.08.1955 in Zürich, wird in diesem Jahr nicht nur der 150.Geburtstag Thomas Manns gefeiert, sondern auch seines 70. Todestages gedacht.

Thomas Mann ist einer der bedeutendsten Schriftsteller des 20. Jahrhunderts und hat bis heute nicht an Popularität verloren. Für die Biographen ist er der Zauberer, der Magier, ein politischer Träumer, ein politischer Aktivist, der Mann vom Meer, Hanseat, bürgerlicher Künstler, Republikaner, Emigrant, Rückkehrer. Thomas Mann selbst verstand sich zeitlebens als kultureller Repräsentant seiner Zeit. Für seinen ersten Roman „Die Buddenbrooks“ erhielt er 1929 den Nobelpreis für Literatur.

Die in der Stadtbibliothek Rostock vorhandenen Biographien und eine Auswahl seiner Werke sind derzeit in den Vitrinen im Foyer der Zentralbibliothek zu sehen und demnächst ausleihbar.
 



Cover: Piper




Im Sinne Thomas Manns wünschen wir viel Freude beim Entdecken seiner Bücher als auch seiner Persönlichkeit! C.G.!



13 Mai 2025

Demokratie - Ist der Souverän noch souverän...?

Demokratie ist wie ein riesiges Buffet. Jeder darf sich etwas aussuchen, aber am Ende bemängeln viele, dass der Salat zu labbrig, der Kuchen zu trocken und das Steak zu zäh gewesen sei. Schlussendlich sagen alle: Es war ja aber unsere Wahl.

Demokratie ist wie ein Modeblog, bei dem man nie wirklich weiß, was man anziehen soll. Total modern und trendy, dann plötzlich wieder retro und nostalgisch, und zwischendurch gibt es diesen seltsamen Look, den niemand so wirklich versteht. Erst einmal werden schicke Reformen getragen. Beim nächsten Mal doch lieber wieder casual Traditionelles mit ein paar bunten Protesten und einer guten Portion Zoff. Am Ende sagt aber jeder: Das wäre halt Demokratie, die sich eben ständig neu erfinden und auch verteidigt werden muss.

Demokratie ist wie ein riesiges Gruppengespräch, bei dem jeder seine Meinung sagt, am Ende aber keiner weiß, wer eigentlich die Entscheidung und welche überhaupt getroffen hat. Am nächsten Tag ist jeder überrascht, dass trotzdem irgendwas entschieden wurde…

Bild: Campus-Verlag
In einer sich schnell verändernden Welt ist es demnach also unerlässlich, DEMOKRATIE NEU zu DENKEN und Szenarien für die Zukunft zu entwickeln. Neue Wege für politische Lösungen zu eröffnen und Vertrauen in die Institution Demokratie zurück zu gewinnen. Wenn möglich dauerhaft, resilient und gerecht.

Aber … Papier ist ja bekanntlich geduldig. Dieser Blogbeitrag hier auch.

Erleuchtung findet sich eventuell in nebenstehendem Sachbuch: Andrea Römmele: Demokratie neu denken





JS



09 Mai 2025

Nur noch Retorte...

Selbst kleinste Dinge mögen den Verlauf der Geschichte ändern.
Sei es ein Hobbit mit einem Ring oder der Soundeffekt eines Kinofilms.

Wir schreiben das Jahr 2009. Das neue Meisterwerk von Christopher Nolan, "Inception", ist am Horizont zu erkennen und da passiert es: die Kinosäle werden in der Trailer-Vorschau erstmals akustisch mit dem "Inception Horn" geflutet.
Sie kennen das "Inception Horn" nicht? I doubt it... oder... Top, die Wette gilt!
Rufen Sie diese Seite auf und lassen Sie es dröhnen! Lautsprecher natürlich vorher aufdrehen, versteht sich...

22 Mal donnert der unverkennbare Basssound im Hintergrund des ersten Inception-Trailers und tausende Male danach haben wir ihn in dutzenden anderen Trailern gehört. Selbst das englische Wikipedia widmet dem Soundeffekt unter dem Titel "BRAAAM" eine eigene Seite.

Aber nicht nur die Trailer, auch die Filmsoundtracks der 2010er Jahre sollten sich damit ändern: "from a moment when the average blockbuster soundtrack sounded like Richard Wagner, to a moment when the average blockbuster soundtrack sounds like, well, BRAAAM." (Adrian Daub, Longreads)

Doch alles hat irgendwann ein Ende... Und so erfreuen sich seit einigen Jahren die Songs vergangener Jahrzehnte als Remixe höchster Beliebtheit bei Trailern und Soundtracks. Willkommen auf der Retrowelle!

Der coole "Blue Monday"-Remix für den Trailer zum zweiten Wonder Woman Film 2020 ergab wenigstens Sinn, denn immerhin spielte der Film im Jahr 1984. Genauso basieren die Soundtrack-Playlisten der "Guardians of the Galaxy"-Filme auf den "Awesome-Mixtapes" des Walkman tragenden Protagonisten Starlord.
Doch bei anderen Filmen wirken die Songs nur lieblos drangeklatscht.

Normalerweise bin ich kein Fan von "Früher war alles besser", aber in diesem Fall sehne ich mich zurück nach den Zeiten, in denen es auf den Film einstimmende Overtüren gab, wie bei "Robin Hood - König der Diebe" (1991), "Rob Roy" (1995), "Königreich der Himmel - Directors Cut" (2006) oder "The Hateful 8" (2016). Als Action-Thriller keine generische elektronische Suspense-Beschallung von sich gaben, sondern entweder die Handlung mit Lokalkolorit unterstrichen wurde, wie die Irish-Folk beeinflussten "Stunde der Patrioten" (1992) und "Vertrauter Feind" (1997), oder man den/die Protagonisten mit einem eigens komponierten Song stimmig in Szene setzte ala "Beverly Hills Cop" (1984) mit "Axel F" oder "Top Gun" (1986) mit "Danger Zone".

Überhaupt: Filmsongs, die erst zum Ende/Abspann gespielt werden und einen weiter an den Kinositz fesseln! "My heart will go on" - "Titanic" (1997), "May it be" - "Herr der Ringe" (2001), "Lose Yourself" - "8 Mile" (2002), "Now we are free" - "Gladiator" (2000), "All for Love" - "Die drei Musketiere" (1993).
Stattdessen warten wir heutzutage wie ein dressierter Pawlowscher Hund auf eine belanglose Post-Credit-Scene.

Ich hoffe, es werden bald wieder bessere Zeiten für die Filmmusik anbrechen.
SeSa

Unseren ausleihbaren Bestand an Filmmusik finden Sie im Katalog unter TM 350.